ASIEN/PAKISTAN - Jahr der Mission: Christen sehen sich mit den Hindernissen des Extremismus und der Islamisierung konfrontiert

Samstag, 1 Oktober 2011

Karachi (Fidesdienst) – In Karachi wird heute offiziell das „Jahr der Mission“ der katholischen Kirche in Pakistan eröffnet. Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche dem Fidesdienst berichten, steht die Initiative unter dem Motto „Duc in Altum“. Der offiziellen Eröffnung war ein dreitägiges Studienseminar vorausgegangen, an dem rund 100 Priester, Ordensleute, Laien und Theologen aus den sieben Diözesen des Landes teilnahmen und sich mit den Herausforderungen der christlichen Mission im Land befassten. Christen sind in Pakistan eine kleine Minderheit (rund 2% der Bevölkerung, davon 1 Million Katholiken) und oft dem Druck radikalislamischer Gruppen ausgesetzt, was gegenüber der christlichen Glaubensgmeinschaft zu Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Einschränkung der Religionsfreiheit sowie Armut und Ausgrenzung führt.
Trotz der schwierigen Situation „ist die Berufung zur Mission universal und geht uns alle direkt an“, so der Vorsitzende des bischöflichen Missionsausschusses, Bischof John Rodrigues von Hyderabad. Der Bischof erinnert an die Bedeutung der Evangelisierung in Pakistan im heutigen Kontext und zitiert dabei den heiligen Paulus, der sagte: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündige“.
Anlass für das Jahr der Mission (1. Oktober 2011 – 30. September 2012) sei das 60jährige Gründungsjubiläum der Päpstlichen Missionswerke in Pakistan, so P. Mario Rodrigues, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Pakistan. Der Vorsitzende der Kommission „Justitia et Pax“ der Pakistanischen Bischofskonferenz, P. Emmanuel Asi, erläutert das Thema „Duc in Altum“ unter biblischen Gesichtspunkten. Er lädt die pakistanischen Gläubigen ein „sich mit der Berufung des Apostels Petrus zu konfrontieren“ und betont, „Duc in Altum“ bedeutet, dass „wir alle berufen sind missionarische Jünger Jesu zu sein“.
In verschiedenen Gruppen erörterten die Teilnehmer die Hindernisse, mit denen sich Christen bei der missionarischen Tätigkeit konfrontiert sehen: religiöser Fundamentalismus, Extremismus, Islamisierung, mangelnde Freiheit bei der Evangelisierung aber auch mangelnder Glaube sowie das Gefühl der Angst oder der Resignation, „wenn die Arbeit keine Früchte trägt“.
Im Jahr der Mission wird die katholische Kirche in Pakistan sich um Medienpräsenz bemühen, neue Bildungsprogramme für Laien und kirchliche Basisgemeinden auf den Weg bringen und damit „dem Evangelium in Pakistan neue Horizonte öffnen“. (PA) (Fidesdienst, 01/10/2011)


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