AFRIKA/NIGERIA - Tag der Unabhängigkeit: verschiedene Gruppen drohen mit Attentaten

Freitag, 30 September 2011

Abuja (Fidesdienst) – Am Vorabend der Feiern zum Tag der Unabhängigkeit am 1. Oktober ist die Lage in Nigeria angespannt. Sowohl die islamische Boko-Haram-Sekte aus dem Norden des Landes als auch die Bewegung für die Emanzipation des Nigerdeltas MEND kündigen mögliche Attentate in der Hauptstadt Abuja an. Im vergangenen Jahr bekannte sich die MEND zur den beiden Bombenanschlägen in der Nähe der Militärparade anlässlich der 50-Jahr-Feiern der Unabhängigkeit (vgl. Fidesdienst vom 02/10/2011).
In einem Schreiben an die Tageszeitung „Nigerian Tribune“ betont ein Sprecher der MEND, dass einer der Gründe für die angedrohten Attentate die „ungerechte Behandlung“ der Bewegung sei. Insbesondere bezieht man sich dabei auf Gerichtsverfahren gegen die Anführer der Gruppe Henry und Charles Okah (die sich jeweils in Südafrika bzw. Nigeria in Haft befinden).
Außerdem wolle man „die Boko-Haram-Sekte und deren Sponsoren darüber aufklären, dass sie durch die Einschüchterung des Präsidenten Goodluck Johnathan, nur weil dieser aus dem Nigerdelta stammt, damit enden werden, dass ihre Aktionen zur Zerstörung und zum Sturz der politischen Strukturen des Nordens einschließlich ihrer eigenen Elite führen.“
Die Botschaft enthält auch Drohungen gegenüber Bürgern einiger Länder, die nach Ansicht der MEND als Sponsoren der Boko-Haram-Sekte auftreten: diese werden dazu aufgefordert, das Land baldmöglichst zu verlassen.
Unterdessen droht auch die „Akhwat Akwop“-Gruppe, die sich angeblich aus Christen zusammenschließt, die der Gewalt der Boko-Haram-Sekte müde sind, Bürgern aus 5 muslimischen Ländern, von denen sie vermuten, dass sie die islamistische Sekte finanzieren.
Zur Verhinderung von möglichen Attentaten am Tag der Unabhängigkeit ziehen die nigerianischen Behörden für den 1. Oktober eine Unterbrechung der Mobiltelefon-Netzwerke in betracht, womit die Koordinierung terroristischer Zellen und das ferngesteuerte Zünden von Sprengsätzen verhindert werden soll. Dies stößt im Land jedoch auf heftige Kritik. (LM) (Fidesdienst, 30/09/2011)


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