AFRIKA/SAMBIA - Oppositionsführer Michael Sata gewinnt die Präsidentschaftswahl

Freitag, 23 September 2011

Lusaka (Fidesdienst) – „Die Sambier haben abgestimmt und wir müssen dieser Stimme Gehör schenken. Es ist nicht die Zeit der Gewalt und der Rache, es ist die Zeit der Einheit und des gemeinsamen Aufbaus des künftigen Sambia“, so der scheidende Präsident Rupiah Banda zum Sieg seines Widersachers Michael Sata bei der Präsidentschaftswahl am vergangenen 20. September. Der Präsident des Obersten Gerichts des Landes, Ernest Akala, hat bekannt gegeben, dass Sata mit 1.150.045 Stimmen gegenüber 961.769 Stimmen seines Rivalen gewann. Bei der Auszählung lagen 95%,3 der Stimmzettel zugrunde.
Infolge der Verspätung bei der Auszählung der Stimmen, war es bereits zu Spannungen zwischen den Anhängern der beiden Kandidaten gekommen. Bei Unruhen in den beiden Bergwerksstädten Kitwe und Ndola im Zentrum und Norden des Landes (im so genannten „Kupfergürtel“ oder Copperbelt) kamen zwei Menschen ums Leben. In Lusaka, der Landeshauptstadt, blieben viele Geschäfte aus Angst vor Gewalt geschlossen, nachdem es in einigen Vororten zu ersten Unruhen gekommen war (vgl. Fidesdienst vom 20/09/2011).
Sambia gehört zu den wichtigsten Kupferproduzenten weltweit und verzeichneten in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts, was jedoch nicht zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen unter der Bevölkerung führte. Insgesamt 64% der Einwohner des Landes leben unterhalb der Armutsgrenze. Die soziale Ungleichheit und die Rolle ausländischer Unternehmen beim Kupferabbau standen im Zentrum der Wahlkampagne. Der scheidende Präsident wurde dabei als zu entgegenkommend gegenüber ausländischen Firmen dargestellt. Banda hielt dem entgegen, er habe die Gewinne aus den Kupferexporten in die Verbesserung der Infrastrukturen investiert (Straßen, Flughäfen und Krankenhäuser) und damit 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. (LM) (Fidesdienst, 23/09/2011)


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