ASIEN/PAKISTAN - Caritas ist der einzige Kanal für humanitäre Hilfen unter religiösen Minderheiten

Donnerstag, 22 September 2011

Islamabad (Fidesdiesnt) – „Der einzige Kanal für die Verteilung humanitärer Hilfen unter den Obdachlosen aus christlichen und hinduistischen religiösen Minderheiten ist die Caritas, obschon staatliche Einrichtungen und muslimische Nichtregierungsorganisationen dies nicht zugeben“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Pakistan, Pfarrer Mario Rodrigues, nachdem infolge heftiger Regenfällen in der Provinz Sindh in den vergangenen Wochen über 7 Millionen Menschen obdachlos und 1,1 Millionen Wohnungen beschädigt oder ganz zerstört wurden. Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke erklärt gegenüber dem Fidesdiesnt: „Wir müssen diesmal gut aufpassen: nach den Überschwemmungen im Jahr 2010 ließen katholische Hilfswerke humanitäre Hilfen durch lokale Nichtregierungsorganisationen verteilen, die dabei jedoch religiöse Minderheiten nicht im Geringsten berücksichtigten“. Im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe im Jahr 2010 hatten zahlreiche Beobachter auf Diskriminierungen bei der Verteilung von Hilfen gegenüber religiösen Minderheiten hingewiesen. Mehrfach kam es zu Episoden dieser Art im Distrikt Bedin (vgl. Fidesdiesnt vom 16/09/2011).
P. Rodrigues beklagt: „Es schient offensichtlich, dass auch bei dieser erneuten Tragödie die Präventionsmaßnahmen der Regierung gescheitert sind. Unter den Obdachlosen gibt es Tausende Christen in fast allen Teilen des Distrikts Sindh.“
Die Vereinten Nationen bitten unterdessen in einem Spendenaufruf um Hilfen im Umfang von 365 Millionen Dollar für die betroffenen Bevölkerungsteile. Doch die Geberländer fordern von der pakistanischen Regierung eine transparente Kontrolle bei der Verwaltung der Hilfsmittel, damit die bereitgestellten Gelder tatsächlich den Flutopfern zugute kommen. Ein Großteil des Geldes, das 2010 zur Verfügung gestellt wurde, ging unterdessen nach Ansicht der Beobachter in den Kanälen der Korruption und der Vetternwirtschaft verloren. (PA) (Fidesdienst, 22/09/2011)


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