AFRIKA/SAMBIA - Unruhen bei den Präsidentschaftswahlen: Christliche Kirchen rufen zu Gewaltlosigkeit auf

Dienstag, 20 September 2011

Lusaka (Fidesdienst) – Rund 5 Millionen Sambier werden am heutigen 20. September ihren neuen Präsidenten wählen. Neben dem scheidenden Präsidenten Rupiah Banda bewirbt sich der wichtigste Oppositionsführer Michael Sata um das Amt des Staatsoberhaupts. Bei der Öffnung der Wahllokale kam es zu ersten Spannungen. Nach Agenturberichten soll es heute morgen in Kanyama, einer Barackensiedlung am Stadtrand der Hauptstadt Lusaka zu Unruhen gekommen sein, nachdem Anhängr der Opposition erklärt hatten, sie seien im Besitz von Beweisen für Wahlbetrug.
Am Vorabend der Wahl hatten unterdessen die christlichen Kirchen in Sambia (Katholische Kirche, United Chruch of Zambia und Seventh Day Adventists) in einem gemeinsamen Appell um eine friedliche Wahl und Gewaltlosigkeit gebeten. „Was wir heute haben wurde durch jahrelange Investitionen erreicht und wir dürfen nicht zulassen, das es durch Gewalt im Zusammenhang mit der Wahl zunichte gemacht wird. Jeder Sambier muss Botschafter des Friedens sein“, so der Gemeindepfarrer der Pfarrei „St. Ignatius“ in Lusaka, Charles Chilinda.
Der scheidende Präsident von der Bewegung für eine Vielparteiendemokratie (MDM) ist seit 20 Jahren an der Macht und kann sich eines kräftigen Wirtschaftswachstums rühmen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von 6,4% im Jahr 2009 auf 7,6% im Jahr 2010, insbesondere auf der Grundlage des Kupferexports. Die Opposition übt unterdessen Kritik an der Wirtachaftspolitik des Landes und beklagt, dass das Wachstum sich nicht auf die Bevölkerung auswirke. Insgesamt 64% der Sambier leben unterhalb der Armutsschwelle von weniger als 2 Dollar am Tag. (LM) (Fidesdienst, 20/09/2011)


Teilen: