ASIEN/AFGHANISTAN - Jesuiten: Nie wieder Streubomben, neue Hoffnung für das Land

Samstag, 17 September 2011

Kabul (Fidesdienst) – Die in Afghanistan tätigen Jesuiten begrüßen die Ratifizierung der Internnationalen Konvention zur Ächtung von Streubomben durch die Regierung in Kabul. „Die afghanischen Bürger haben sehr unter dem Einsatz von Streubomben gelitten. Durch die Ratifizierung des Traktats werden künftig keine afghanischen Bürger mehr Opfer solcher Bomben werden, sondern sich für deren Ächtung einsetzen“, so der Leiter des internationalen Büros des Flüchtlingshilfswerks der Jesuiten „Jesuit Refugee Service“, P. Peter Balleis, in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. Wie die in Afghanistan tätigen Jesuiten betonen, wird die Abschaffung der Streubomben „dem Land neue Hoffnung schenken, in dem rund 10.000 Milizionäre, die hier ihr Unwesen treiben, die Aufmerksamkeit der internationalen Staatengemeinschaft auf sich ziehen, während sich 33 Millionen Afghanen sich den Frieden wünschen.“
Afghanistan hatte die Konvention bereits 2008 in Norwegen unterzeichnet, doch erst am vergangenen 8. September wurde sie von der Regierung ratifiziert, womit nun auch die juridische Gültigkeit gewährleistet ist. Unterdessen haben Streubomben im ganzen Land verheerenden Schäden verursacht. Sie wurden seit 1980 von der sowjetischen Armee eingesetzt und später in den 90er Jahren von den Rebellen und danach von den USA in den Jahren 2001-2002 benutzt. Über 770 Menschen kamen durch den Einsatz solcher Bomben ums Leben und tausende wurden verletzt oder verstümmelt, darunter auch viele Kinder.
Der „Jesuit Refugee Service“ ist in Afghanistan seit 2005 aktiv. Jesuiten aus Indien brachten damals ein erstes Bildungsprogramm auf den Weg, in dessen Rahmen über 3.600 junge Afghanen betreut wurden. Im Rahmen eines weiteren Programms betreut der Orden afghanische Flüchtlinge, die in ihr Land zurückkehren. Zudem führen die Ordensleute spezifische Programme für die Bildung und Entwicklung von Frauen durch. (PA) (Fidesdienst, 17/09/2011)


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