AMERIKA/KOLUMBIEN - Woche der Migranten: 4 Millionen Menschen haben das Land auch infolge der bewaffneten Konflikte bereits verlassen

Donnerstag, 15 September 2011

Bogota (Fidesdienst) – Der „Tag des Migranten“ wurde in Kolumbien dieses Jahr in Form einer „Woche des Migranten“ begangen. Die Initiative der katholischen Kirche, in deren Mittelpunkt das Engagement für das gegenseitige Verständnis zwischen Völkern und Kulturen steht, wurde somit zeitlich ausgedehnt. Auf dem Programm der Woche, die vom 11. bis 18. September unter dem Motto „Gemeinsam mit Migranten und trotz der Unterschiede: eine einzige Familie“ stattfindet, stand auch das V. Forum zur Migration unter dem Motto „Migranten eine einzige Menschheitsfamilie trotz kultureller Unterschiede“. Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, bezeichnete der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ruben Salazar Gomez, bei der Eröffnungsfeier zum Forum in den Räumlichkeiten der Bischofskonferenz die Situation der Migranten als „besorgniserregend“. „Leider ist Kolumbien ein Land, das zur Auswanderung drängt“, beklagte der Erzbischof, der auch daran erinnerte, dass viele Mitbürger unter der Migration im Inland und unter der Auswanderung leiden. Diesbezüglich betonte er, dass mindestens 4 Millionen Kolumbianer das Land aus verschiedenen Gründen bereits verlassen haben, nicht zuletzt auch infolge der bewaffneten Konflikte im Land.
Der Erzbischof von Bogota erinnerte daran, dass „die unfreiwillige Auswanderung die Freiheit der Menschen gefährdet“ und diese oft „das Ergebnis der internationalen Beziehungen oder interner Konflikte“ seien, wie dies in Kolumbien der Fall sei. Infolge der Binnenmigration komme es zu einem unverhältnismäßigen Anstieg der Bevölkerung in den Städten. In diesem Zusammenhang erinnerte Erzbischof Ruben Salazar Gomez auch an das Engagement der katholischen Kirche und insbesondere der Caritas im Bereich der Migration.
Die Woche der Migranten wird von der Kommission für Menschliche Mobilität der Region Bogota veranstaltet, in der sich die Erzdiözese, die Stiftung „Atencion al Migrante“, die Diözesen Engativa und Fontibon y Soacha und das Zentrum der Scalabrinianer für Migranten sowie Caritas Kolumbien zusammenschließen. (CE) (Fidesdienst, 15/09/2011)


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