ASIEN/IRAK - Ein dramatischer Augenzeugenbericht führt uns nicht nur die grausame Tragödie des Todes vor Augen sondern stellt uns auch vor die Frage … Was tun?

Mittwoch, 6 Oktober 2004

Ninive (Fidesdienst) - „Helft uns, sie bringen uns um! Wir werden verfolgt“. Dieser dramatische Hilferuf stammt von Christen aus dem Irak, wo eine chaldäische Familie aus Al-Bakar in der Nähe von Mossul im Norden des Irak am Telefon von ihrer Not berichtet.
Mitten in der Nacht wurde die katholische Familie von Mazen Sako heute gegen 3.00 Uhr von einer Gruppe schwarz gekleideter muslimischer Fanatiker überfallen, die der Familie drohten: „Wir werden euch ausrotten: Dies ist das Ende für euch Christen“.
Mazen Sako versuchte sich zwar zu wehren, doch es gelang ihm nicht das Vorhaben der Eindringlinge zu verhindern: vor seinen Augen wurde sein zehnjähriger Sohn Majed ermordet.
„Dies ist nur eines von Dutzenden solcher Übergriffe auf Christen, die derzeit im Irak verübt werden. Doch niemand spricht darüber, denn alle haben Angst“, berichten Augenzeugen aus dem Irak gegenüber dem Fidesdienst, „Auch christliche Frauen aus Ninive werden von muslimischen Fundamentalisten bedroht. Sie werden vor allem während des muslimischen Fastenmonats Ramadan gezwungen, einen Schleier zu tragen“.
„Erst vor wenigen Tagen wurden sieben junge Christen in Bagdad ermordet. Da fragt man sich: Welche Zukunft haben Christen im Irak? Wer wird sich um sie kümmern? Über 40.000 Christen sind nach dem Attentat auf verschiedenen Krchen Anfang August bereits nach Syrien geflüchtet. Was sollen wir tun? Wir müssen um unser Leben bangen“.
Die Kleinstadt Ninive hat rund 25.000 Einwohner, bei denen es sich größtenteils um chaldäische Katholiken handelt. Während des Krieges im vergangene Jahr haben 10.000 Christen Bagdad verlassen und in der Stadt Zuflucht vor der Gewalt gesucht. Damals hatten sich viele dieser Flüchtling solidarisch angenommen … was geschieht heute? (Fidesdienst, 5/10/2004 - 27 Zeilen, 292 Worte)


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