AFRIKA/SÜDSUDAN - Bischöfe des Südsudan fordern mit Blick auf die jüngste Gewalt erneut zur Aussöhnung auf

Freitag, 9 September 2011

Juba (Fidesdienst) – „Die größte Herausforderung, mit der wir uns konfrontiert sehen ist, der Aufbau eines neuen Staates und dabei geht es insbesondere um Einheit und Integration“, heißt es in einer Verlautbarung der Bischofskonferenz des Südsudan, die am Rande der Vollversammlung veröffentlicht wurde, in deren Rahmen die Bischöfe vom 6. bis 8. September tagten. „Dafür tragen wir alle Verantwortung, nicht nur die Regierung“, so die Bischöfe weiter, „Wir fordern alle Bürger des Südsudan und ihre Glaubensgemeinschaften, die Zivilgesellschaft und die politischen Parteien auf, am Aufbau eines neuen Landes im Zeichen des Wohlstands und des Friedens teilzunehmen.“
Die Aussöhnung, so die Bischöfe, sei die Grundlage beim Aufbau eines neuen Staates. Diese sei nicht einfach, da „fünf Jahrzehnte des Krieges unsere Volk traumatisiert haben und es auch in den heutigen Tagen wieder zu neuen Konflikten kommt“. „Wir sind besonders besorgt im Hinblick auf den Verlust vieler Menschenleben im Staat Jonglei, und mit Blick auf die Konflikte, die in anderen Teilen des Landes existieren und erinnern dabei nicht zuletzt die Übergriffe der Lord’s Resistance Army in Western Equatoria und Westen Bahr el Ghazal. Wir appellieren an alle beteiligten Parteien im Südsudan mit der Bitte um Engagement für den Frieden und die Aussöhnung.“
Die Bischöfe erinnern an den Beitrag der Kirche zum geistigen und materiellen Wohlergehen des Landes: „Ihrem Wesen nach trägt die Kirche zum ganzheitlichen Wohl des Volkes bei. Das Sudan Catholic Radio Network (dessen Sendungen im ganzen Land zu hören sind) und die katholischen Universitäten spielen beim Aufbau des Landes und bei der Versöhnung eine wichtige Rolle.“ Hinzu kommt die Tätigkeit der Schulen, Kliniken, Justitia et Pax-Kommissionen und die Programme bei der Entwicklungsarbeit und in der Seelsorge, „die besonders dazu beitragen die Menschen zu guten Bürger und guten Christen zu machen“. Zu diesem Zweck ist im Oktober eine Konferenz zur Rolle der Kirche beim Aufbau des neuen Landes geplant, der verschiedene kulturelle Veranstaltungen im ganzen Land folgen werden.
Die Bischöfe erinnern abschließend an die „tragischen Ereignisse in Darfur, Abyei, South Kordfan, den Nubabergen und in der Region Blue Nile“ und beklagen die diskriminierende Behandlung von Menschen aus dem Südsudan und anderen Minderheiten in der Republik Sudan: „Ihr Schmerz ist unser Schmerz. Wir beten für sie und fühlen uns mit ihnen verbunden“. (LM) (Fidesdienst, 09/09/2011)


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