AFRIKA/SAMBIA - Nur 58% der Einwohner Sambias verfügen über angemessene sanitäre Einrichtungen

Freitag, 9 September 2011

Lusaka (Fidesdienst) – Häufige Überschwemmungen, unzulängliche Abwasserkanalisierung und das Fehlen von Toiletten führen in Kanyama, einem Vorort von Lusaka, dazu, dass die meisten Einwohner während der Nacht Plastiktüten benutzen um ihre Notdurft zu entrichten, weil die Toiletten oft 200 Meter von der Wohnung entfernt sind. Ähnliche Probleme existieren im ganzen Land. Nur 58% der Einwohner Sambias haben Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen, während 13% gar keine Toilette besitzen. Die Regierung versucht unterdessen die sanitären Anlagen in den städtischen Gebieten zu verbessern, wobei jedoch dicht besiedelte Stadtrandgebiete und Vororte, in denen der Boden für Abwasserkanäle nicht geeignet und die Straßen schlecht sind, vernachlässigt werden. Die existierenden Toiletten ziehen Würmer an und während der Regenzeit verschmutzen die überlaufenden Toiletten die Brunnen, was die Verbreitung von Durchfallerkrankungen und Cholera begünstigt. Das prekäre Abwassersystem in Kanyama führte auch dort zur Verbreitung von Cholera. Für den Vorort hatte die Regierung ein besonderes Programm auf den Weg gebracht, das jedoch nur teilweise durchgeführt und seit Oktober 2010 nicht mehr fortgesetzt wurde.
Bischof Evans Chinyemba von Mongu äußert sich gegenüber dem Nachrichtendienst IRIN besorgt, und erinnert daran, dass man insbesondere der Wasserversorgung „große Aufmerksamkeit widmen sollte“. „Es gibt viele Flüsse in unserer Provinz und ich bin der Ansicht, dass wir unsere Ressourcen so nutzen sollten, dass alle Menschen mit Wassre versorgt werden.“ Der Bischof beklagte in diesem Zusammenhang, dass die Regierung nur in einigen Regionen Brunnen graben lasse, während andere Teile der Provinz vernachlässigt werden. Infolge des Mangels an finanziellen Mitteln verbreiten sich somit im Land weiterhin Krankheiten, die durch unangemessene Abwasserkanalisation und verschmutztes Wasser begünstigt werden. Malaria und Durchfallerkrankungen sind besonders weit verbreitet: nach Angaben des United Nations Development Programme (UNDP) sterben jedes Jahr 50.000 Menschen an Malaria (23% aller Todesfälle im Land) und 7% aller gemeldeten Krankheiten sind Durchfallerkrankungen. (AP) (Fidesdienst, 09/09/2011)


Teilen: