ASIEN/MYANMAR - Katholische Kirche begrüßt „Schlichtungskommission“, die sich mit Konflikten mit ethnischen Minderheiten befassen soll

Montag, 5 September 2011

Naypyitaw (Fidesdienst) – Eine eigens dafür eingerichtete „Schlichtungskommission“ soll sich mit Konflikten mit ethnischen Minderheiten befassen und nach konstruktiven Lösungen zur Befriedung des Landes suchen. Dies hat das Parlament in Myanmar beschlossen, das damit Konflikte beilegen möchte, die zum Teil seit 60 Jahren andauern. Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, besteht die Möglichkeit, dass der Schlichterkommission auch die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi angehören wird. Die Annahme, für die es bisher noch keine formelle Bestätigung gibt, zirkuliert in politischen Kreisen in Birma.
Die Ankündigung der neuen „Schlichtungskommission“ wird von der katholischen Kirche in Birma begrüßt, die dort insbesondere mit den Hilfsprogrammen der Caritas auch in Konfliktgebieten tätig ist, wobei das kirchliche Hilfswerk die einzige Organisation ist, die unter den Opfern der Konflikte mit humanitärer Hilfe Beistand leistet. Der Vorsitzende der bischöflichen Kommission „Justizia et Pax“, Bischof Raymond Saw Po Ray von Mawlamyine, erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wir haben von der bevorstehenden Bildung einer solchen Friedenskommission erfahren, wissen aber noch nicht, wer dieser Kommission angehören soll und wie sie genau arbeiten wird. Wir hoffen jedoch, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist, damit das Land befriedet werden kann. Wir verfolgen die Entwicklung bei den Konflikten mit ethnischen Minderheiten mit großer Aufmerksamkeit und oft mit großer Sorge. Wir wissen alle, dass es sich dabei um eine ausschlaggebende Frage für die Zukunft unseres Landes handelt. Wir setzen uns als Kirche für den Aufbau des Friedens in Myanmar ein.“
Zu den bestehenden Konflikten erklärt Bischof Alexandre Cho von Pyay im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Es ist sehr schwierig die gegenwärtige Situation zu beurteilen, denn wir haben nur bruchstückhafte Nachrichten und die Konfliktgebiete sind oft sehr entlegen. Es war nötig, dass etwas unternommen wird, damit ein neuer Weg gefunden wird, der zum Frieden mit den ethnischen Gruppen führt: wir hoffen, dass die Kommission erfolgreich sein wird, damit der Frieden siegt!“
Gegenwärtig bekämpfen sich im Norden Myanmars Soldaten der birmanischen Armee und Kämpfer der Kachin Independent Army. Dies hat vor allem negative Folgen für die Zivilbevölkerung, so dass bereits 20.000 Menschen aus dem Volk der Kachin die Region verlassen haben. Weitere mehr oder weniger schwelende Konflikte gibt mit dem Volk der Karen und der Shan und mit anderen ethnischen Gruppen. (PA) (Fidesdienst, 05/09/2011)


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