ASIEN/PAKISTAN - Religiöse Minderheiten „bereit, für den Moslem Shahbaz Taseer auf die Straßen zu gehen“

Freitag, 2 September 2011

Islamabad (Fidesdienst) - Die religiösen Minderheiten Pakistans sind „bereit für die Rettung des Moslems Shahbaz Tasser auf die Straßen zu gehen“, der vor einer Woche entführt wurde. So zu Fides Paul Bhatti, Sonderberater des Premierministers für die Angelegenheiten der religiösen Minderheiten und Leiter der „All Pakistan Minorities Alliance“ (APMA), der größten Organisation von Leadern und Mitgliedern der Gemeinschaften religiöser Minderheiten (Christen, Hindus, Sikhs und anderer) in der pakistanischen Zivilgesellschaft.
Shahbaz Taseer ist der Sohn des ehemaligen Gouverneurs von Punjab, Salman Taseer, der am 4. Januar 2011 von seinem Leibwächter getötet worden war aufgrund seines Widerstands gegen das Gesetz zur Gotteslästerung und aufgrund der Verteidigung von Asia Bibi, einer christliche Frau, die wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden war. Seit Monaten erhielt die Familie Taseer Drohungen und Einschüchterungen durch fundamentalistische islamische Gruppen, bekam aber nur wenig Schutz von der Regierung der Provinz Punjab. Beobachtern zufolge ist die Entführung von Shahbaz Taseer ein Schachzug fundamentalistischer islamischer Gruppen, um Druck auf die Richter auszuüben und die Freilassung von Mumtaz Qadri zu erzwingen, dem Leibwächter, der Salman Taseer getötet hatte und als „Held“ angesehen wird.
Paul Bhatti - Christ und Bruder des Bundesministers für religiöse Minderheiten, Shahbaz Bhatti, der ebenso am 2. März vergangenen Jahres getötet wurde – erklärt gegenüber Fides: „Wir haben unsere Beschwerden an die Regierung gerichtet. Wenn wir nicht erfolgreich sein werden, sind wir bereit, in die Öffentlichkeit zu gehen.“ In der Tat, so Bhatti „ist die Entführung ein sehr beunruhigendes Signal für das Land: es ist nicht annehmbar, dass eine Person irgendeiner Religion ihr Leben nicht friedlich leben kann. Das ist ein grundlegendes Problem der Freiheit und der Rechtsstaatlichkeit.“
„In diesem Fall geht es nicht nur um den Druck auf religiöse Minderheiten“ sagt Bhatti. „Wir wollen Taseer als Bürger Pakistans verteidigen. Es ist wichtig, dass es ein starkes Signal gesetzt wird, um diese Extremisten zu stoppen und die Bürger nicht der Willkür krimineller Banden auszusetzen.“ (PA) (Fidesdienst 02/09/2011)


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