ASIEN/PAKISTAN - Haftbefehl gegen die Mörder von Shahbaz Bhatti, aber das Land hat Mühe, den Terrorismus zu bekämpfen

Donnerstag, 1 September 2011

Lahore (Fidesdienst) – Der Antiterror-Sondergerichtshof (ATC) von Rawalpindi hat einen Haftbefehl gegen zwei Männer erlassen, die des in Islamabad begangenen Mordes am Minister für religiöse Minderheiten, Christen Shahbaz Bhatti, am 2. März verdächtigt werden. Die Haftbefehle richten sich gegen die beiden Militanten Ziaur Rehman und Malik Abid. Laut Angaben der Polizei sind die beiden nach Dubai geflohen und man wird die Hilfe von Interpol erbitten, um sie zu ergreifen und zurückzubringen.
„Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir nehmen diese Nachricht mit Genugtuung aufund hoffen, dass die wahren Schuldigen gefasst und dem Gesetz gemäß bestraft werden“ so zu Fidesdienst S.E. Msgr. Lawrence Saldanha, emeritierter Erzbischof von Lahore. „Die Verhaftung und Verurteilung der Verantwortlichen wäre ein wichtiges Zeichen für den Schutz der Minderheiten und der Christen im Land. Wir sind immer noch sehr schockiert und traurig über den Tod unseres Leaders Bhatti."
„Auf der anderen Seite – so der Erzbischof weiter – sehen wir, dass die Prozesse in einer Sackgasse enden, wenn die Politik, der Druck einflussreicher Leuten und die Einflüsse der islamisch-fundamentalistischer Gruppen ins Spiel kommen. Was den Mord an Bhatti angeht, wird es von den Richtern abhängen. Wir hoffen, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird, wovon das ganze Land profitieren würde.“
Die Schwäche Pakistans in der Verfolgung von Terroristen wurde im jüngsten Bericht des amerikanischen auswärtigen Amtes „Country Reports on Terrorism" betont, der letzte Woche veröffentlicht wurde. Pakistan – erklärt das Dokument - ist nicht in der Lage, verdächtige Terroristen zu verfolgen, da drei von vier Angeklagten freigesprochen werden (eine Freispruchsrate von 75%) und viele Fälle ungelöst und unbestraft bleiben. Der Bericht kritisiert auch die Unfähigkeit von Islamabad militante terroristische Gruppen (oft islamischer Ausrichtung) zu ächten, die die Verbote umgehen, indem sie ihre Namen ändern.
Anderen Beobachtern des amerikanischen Pentagon zufolge, befindet sich derzeit das „Nervenentrum“ des weltweit bekanntesten terroristischen Netzwerks Al-Qaida immer noch in Pakistan, obwohl die vor kurzem erfolgte Tötung von Osama bin Laden und der Nr. 2, Atiyah Abd al-Rahman, der internationalen Terrororganisation ein schweren Schlag versetzt haben. (PA) (Fidesdienst 01.09.2011)


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