AFRIKA/NIGERIA - Botschaft des Erzbischofs von Jos: „Lasst uns der Gewalt ein Ende setzen, die Ursachen sind nicht nur religiöser Art“

Mittwoch, 31 August 2011

Jos (Fidesdienst) – „Der Kreis der Gewalt und der darauf folgenden Morde, Massaker und Zerstörung der Lebensgrundlage, die das Ergebnis der harten Arbeit der Bevölkerung von Jos und Umgebung ist, ist gelinde gesagt, äußerst beunruhigend und verursacht allen Menschen guten Willens großen Schmerzen und auch furchtbare Verlegenheit“ erklärt S.E. Msgr. Ignatius Ayau Kaigama, Erzbischof von Jos (Nigeria), in einer Erklärung an Fidesdienst, einen Tag nach einer neuen Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslime, die 13 Todesopfer gefordert hat (vgl. Fides 30/8/2011).
„Du sollst nicht töten ist ein gültiges Gebot sowohl im Christentum als auch im Islam“, erinnert Msgr. Kaigama, der zum Dialog als „der besten Lösung, unabhängig vom Ausmaß der Auseinandersetzung und Provokation“ aufruft. Messer, Pfeile und Bogen, Gewehre, Sprengstoff und Bomben werden nicht die gewünschte Lösung bringen, sondern sie haben nur den gegenseitige Hass gesteigert, der im katastrophalen Ende von Tod und Elend gipfelt.“
Der Erzbischof von Jos wendet sich gegen die vereinfachende Interpretation der religiösen Kontraste als einziger Quelle der Gewalt. „Statt die religiösen Kontraste als alleinige Ursache für die fortdauernden Angriffe anzugeben, sollten sich die zuständigen Behörden bemühen, die tieferen Wurzeln des Chaos zu finden, damit diese endgültig mit Entschiedenheit angegangen werden können“ schreibt Erzbischof Kaigama.
„Wir bitten alle Männer und Frauen guten Willens, zu beten und wir fordern die zuständigen Behörden auf, entschlossen zu handeln, um diese Situation zu beenden, um uns weitere nationale und internationale Peinlichkeiten zu ersparen und vor allem, um kostbares Leben zu retten und Eigentum, das durch harte Arbeit erworben worden ist“ so weiter die Botschaft.
Jos, Hauptstadt des Bundesstaates Plateau, war bis vor kurzer Zeit ein Urlaubsort, der von Menschen aus ganz Nigeria besucht wurde. Msgr. Kaigama hofft auf „die Wiederherstellung der Gerechtigkeit zu Ehren der Toten und dass ein günstiges Umfeld geschaffen werde für diejenigen, die im Bundesstaat Plateau investieren wolen oder kommen wollen, um unser „Haus des Friedens“ zu genießen, ohne Angst, angegriffen oder belästigt zu werden. In Wahrheit ist kein Nigerianer guten Willens stolz auf die Situation, in der das Land derzeit lebt.“ „Wir vertrauen auf Gott und glauben, dass Er dauerhaft den Frieden schenken kann, aber wir alle wollen unseren Teil dazu tun, um Stifter des Friedens und einer positive gesellschaftliche Veränderung zu sein“ schließt die Botschaft. (L.M.) (Fidesdienst 31/08/2011)


Teilen: