AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof von Abuja: „Wir sind zutiefst traurig und äußerst besorgt nach dem Attentat auf die Räumlichkeiten der Vereinten Nationen“

Samstag, 27 August 2011

Abuja (Fidesdienst) – „Es ist eine sehr traurige Angelegenheit, die uns zu tiefer Sorge veranlasst“, so Erzbischof John Olorunfemi Onaiyekan von Abuja zum Fidesdienst. In der nigerianischen Landeshauptstadt wurde am 26. August ein schweres Attentat auf die Büros der Vereinten Nationen verübt. Ein mit Sprengstoff bestücktes Auto, an dessen Steuer sich ein Selbstmordattentäter befand, war in das UN-Gelände im Botschaftsviertel eingedrungen und explodierte auf Höhe der Einfahrt. Bei dem Sprengstoffattentat starben 18 Menschen, zahlreiche wurden verletzt.
Es wird vermutet, dass für das Attentat die Boko-Haram-Sekte verantwortlich ist. „Wir wissen nicht, wo sich diese Personen aufhalten und ich frage mich, wer sich hinter solchen Taten verbirgt. Wir warten auf angemessene Maßnahmen seitens der Regierung, die solche Taten verhindern“, so der Erzbischof von Abuja, der sich mit den Opfern des Attentats solidarisch erklärt.
Papst Benedikt XVI. äußerte sich ebenfalls bestürzt angesichts der terroristischen Gewalt und sprach den Opfern in Telegrammen an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-Moon, und an den Präsidenten Nigerias Goodluck Jonathan, sein Beileid aus. In den von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichneten Telegrammen, erklärt der Papst, er empfinde tiefen Schmerz „über den schrecklichen Verlust von Menschenleben sowohl unter den Bürgern als auch unter den Angestellten der Vereinten Nationen“. Der Papst erneuerte seinen Appell an „alle, die sich für Tod und Gewalt entschieden haben“, sich „dem Leben und dem Dialog hinzuwenden.“ „Wir danken dem Heiligen Vater von Herzen für seine Verbundenheit und Sorge in einem für Nigeria so traurigen Augenblick“, so Erzbischof John Olorunfemi Onaiyekan abschließend.
Die Boko-Haram-Sekte ist im Norden Nigerias angesiedelt, wo sie bereits verschiedene Attentate auf Polizeieinrichtungen und christliche und muslimische Kultstätten verübt hat, darunter auch auf die Kathedrale in Maiduguri, Hauptstadt des Staates Borno im Nordosten des Landes, die im Juni bei einem Anschlag schwer beschädigt wurde (vgl. Fidesdienst vom 08/06/2011). Am 16. Juni explodierte eine Autobombe beim Hauptsitz der staatlichen Polizei: bei dem Attentat kamen zwei Menschen ums Leben (vgl. Fidesdienst vom 17/06/2011). Auch in diesem Fall bekannte sich die Boko-Haram-Sekte zu dem Attentat, von der man vermutet, dass sie mit muslimischen Extremisten in Verbindung steht. (LM) (Fidesdienst, 27/08/2011)


Teilen: