ASIEN/PAKISTAN - Die medizinische Versorgung in den nordwestlichen Konfliktgebieten steht vor dem Zusammenbruch

Dienstag, 26 Juli 2011

Peshawar (Fidesdienst) – In den vergangenen 3 Jahren waren die Krankenschwestern des Lady Reading Hospital von Peshawar im Nordwesten Pakistans besonders beschäftigt. Das Krankenhaus – eines der größten des Landes – hat Patienten aus der gesamten Provinz Khyber Pakhtoonkhwa (KP), aber seit Ausbruch der Konflikte, vor ung. 3 Jahren, erhöhte sich ihre Zahl um 20-25%. Derzeit werden täglich 5.500-6000 Personen in der Ambulanz und in der Notaufnahme untersucht. In einer Erklärung des verantwortlichen Leiters des Hospitals heißt es, dass es an Ärzten, vor allem Ärztinnen im Stammesgebiet von South Waziristan und in der größten Provinzstadt Wana fehlt. Die meisten Ärzte haben anderswo Arbeit gefunden und verlassen die Kriegsgebiete. Die Situation ist vor allem für die Frauen in diesen Gebieten schwierig, da sie sich häufig nicht von männlichen Ärzten untersuchen lassen wollen. Zudem verbieten die Taleban den Frauen zu arbeiten und zwingen viele Ärztinnen und Krankenschwestern ihre Arbeit aufzugeben oder aus den Gebieten zu fliehen, die unter Militärkontrolle stehen. Diejenigen die sich gegen die Verbote wehren, sind oft schweren Bestrafungen ausgesetzt.
Die Situation ist noch schlimmer in Gebieten wie Kurram Agency, wo die Konflikte seit 2007 andauern; die humanitären Hilfsorganisationen sind sehr besorgt, denn die Intensivierung der Konflikte bringt auch einen Notstand in der Gesundheitsfürsorge mit sich. In einem kürzlich von „Ärzte ohne Grenzen“ verbreiteten Bericht heißt es, dass die „Gewalttaten in Kurram Agency, eine der 7 FATA (Federally Administered Tribal Areas) die Verteilung von Hilfsgütern in den Städten Alizai und Sadda immer schwieriger gestalten. Ins Lady Freading Hospital kommen Männer, Frauen und Kinder aus dem gesamten Stammesgebiet und auch aus Afghanistan auf der Suche nach ärztlicher Hilfe, die sie zu Hause nicht erhalten können.“ (AP) (26/7/2011 Fidesdienst)


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