AMERIKA/CHILE - Die Kirche schlägt Dialog über ein noch offenes Problem vor: die öffentliche Erziehung

Dienstag, 26 Juli 2011

Santiago (Fidesdienst) – Der Erzbischof von Santiago de Chile, Mons. Ricardo Ezzati, wiederholte seine Aufforderung die Gewalt zu vergessen und Lösungen durch den Dialog zu suchen; er sagte dies, nachdem er mehr als eine Stunde lang mit einer Gruppe von Leuten gesprochen hatte, die zuvor die Kathedrale der Hauptstadt besetzt gehalten hatten. Nach dem Treffen ermutigte der Erzbischof die Appelle zum Dialog zwischen den Demonstranten und den für den Bereich der öffentlichen Erziehung zuständigen Behörden. „Ich unterstütze die Forderung nach Dialog. Ich habe stets gesagt, dass es viel besser ist die zu lösenden Probleme offen auf den Tisch zu legen; dass es besser ist zu reden statt die Frage gewalttätig anzugehen. Gewalt führt nirgendwo hin“, so Mons. Ezzati.
Die Bildungsreform, die Qualität der Erziehung, die Möglichkeit Zugang zu einer allumfassenden und qualitativ hochwertigen Erziehung zu erlangen – abgesehen vom sozialen Status der jungen Menschen – stehen seit langem im Mittelpunkt der Gesellschaftsdebatte in Chile.
Der Erzbischof erklärte weiter:“Ich bin sehr besorgt über eine Gruppe von jungen Leuten, die sich im Hungerstreik befinden, ebenso wie über die Anzeige von den Eltern von 150 Jugendlichen, die bei Demonstrationen angegriffen wurden. Ich glaube, die Gesellschaft hat jedes Recht in Frieden zu leben, klar zu sprechen und den Dialog zur Lösung unserer Probleme zu suchen.“
Das berichtete die Bischofskonferenz in einer Note vom 22. Juli. Am 24. Juli demonstrierte dann eine große Gruppe von Studenten mit Transparenten vor der Kathedrale mit der Forderung, dass die katholische Kirche sich direkt an der Debatte über dieses Thema beteilige; gleichzeitig wurde im Innern der Kathedrale die Messe zur Feier des 450jährigen Bestehens der Erzdiözese zelebriert.
Erzbischof Ezzati sprach sich seit Beginn der Debatte zugunsten des Dialogs aus (s. Fides 04/07/2011). Die Bischöfe Chiles veröffentlichten am 23. Juni eine Note, in der sie zu verantwortlichem Handeln in der Bildungspolitik als eine Aufgabe für die gesamte Gemeinschaft aufrufen (s. Fides 25/06/2011. (CE) (Fidesdienst, 26/07/2011)


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