AFRIKA/NIGERIA - Der Bischof von Maiduguri gegenüber Fides: “ein Klima unerhörter Gewalt; fast jeden Tag neue Attentate“

Dienstag, 26 Juli 2011

Maiduguri (Fidesdienst) – “Zum derzeitigen Augenblick kann ich die Anklage von Amnesty International wegen der willkürlichen Ermordung von Zivilpersonen seitens der Antiterrorismus-Einheiten nicht bestätigen“, erklärte S.E. Mons. Oliver Dashe Doeme, der Bischof von Maiduguri (Hauptstadt des nordost-nigerianischen Staates Borno) gegenüber dem Fidesdienst. In dieser Stadt soll nach Informationen von Amnesty International am 23. Juli eine Gruppe von Soldaten der Joint Task Force (JTF), nachdem sie Zielscheibe eines Sprengstoffattentats gewesen war, willkürlich in die Menschenmenge geschossen und wenigstens 23 Zivilisten getötet haben. „Das Problem ist, dass die Attentate praktisch jeden Tag weitergehen, aber bisher haben die Sicherheitskräfte noch keinen der Verantwortlichen festgenommen. Das trägt natürlich zu wachsender Entmutigung sowohl unter den Streitkräften als auch in der Bevölkerung bei“, erklärt der Bischof von Maiduguri und beschreibt das Klima, in dem sich solch ein tragischer Vorfall geschehen sein kann, ohne ihn jedoch zu rechtfertigen. Die islamische Sekte Noko Haram wird beschuldigt für die Attentate gegen die Polizei, die Kirchen und gegen Cafés verantwortlich zu sein. Laut Amnesty International sind seit Beginn diesen Jahres 250 Personen in dieser Sekte zugeschriebenen Attentaten zum Opfer gefallen. Die humanitäre Organisation verurteilt jedoch auch die von den Militärs verübten Brutalitäten. (L.M.) (Fidesdienst 26/7/2011)


Teilen: