ASIEN/INDIEN - Radikale Hindus versuchen eine Aufnahme ihrer Kinder an Katholischen Schulen erzwingen

Donnerstag, 7 Juli 2011

Belgaum (Fidesdienst) – Rund 50 radikale hinduistische Aktivisten drangen in die Schule „St. Joseph“ der Canossianerinnen in Belgaum ein, wo sie die Ordensfrauen dazu zwingen wollten, die Anmeldung zweier Kinder eines radikalen hinduistischen Religionsführers zu genehmigen.
Zu dem Vorfall kam es in Karnataka (Südwestindien) von wo aus die Ortskirche dem Fidesdienst von einer paradoxen Situation berichtet: radikale Hindus versuchen ihre Kinder an katholischen Schulen anzumelden. „Es ist ziemlich absurd, denn die Extremisten kritisieren das Engagement der katholischen Kirche im Bildungs- und Sozialwesen und versuchen dieses zu bekämpfen“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche. „Es zeugt von einer schizophrenen Haltung der radikalen Aktivisten, die oft für Übergriffe verantwortlich sind. Doch auf der anderen Seite schätzen sie wohl die exzellente Bildung an unseren Schulen“
In der St. Josephs Schule sollte die Anmeldung zweier hinduistischer Schüler unter Androhung von Gewalt gegen Ordensfrauen und Dozenten erzwungen werden. Das rechtzeitige Eingreifen der Polizei und einiger Eltern verhinderte eine Zuspitzung der Situation. Die Gruppe der radikalen Aktivisten wurde von Basangouda Sidramani angeführt. Er gehört zu den Führungskräften der nationalistischen hinduistisch geprägten Bharatiya Janata Party (BPJ) und versuchte mit der Zugehörigkeit zur „regierenden Partei“ (der Staat Karnataka wird von der BJP regiert) der Rektorin der Schule, Schwester Thankam, seinen Willen aufzuzwingen. Schwestern und Gläubige der Gemeinde, in der sich die Schule befindet, baten um ein Eingreifen der Polizei, damit die Sicherheit der Schule gewährleistet wird und der Unterricht auch in den kommenden Wochen regulär fortgesetzt werden kann. (PA) (Fidesdienst, 07/07/2011)


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