AMERIKA/CHILE - Auch Schüler katholischer Schulen fordern bei Protestkundgebungen ein besseres Bildungssystem

Montag, 4 Juli 2011

Santiago (Fidesdienst) – Schwester Elisabeth Gonzales, Vizerektorin der Schule „Santa Maria de la Providencia“ in Renca und Mitglieder der Kommission für die Kontinentale Mission der Erzdiözese Santiago erlebte 2006 die so genannte „Revolution der Pinguine“ und verfolgt heute aus nächster Nähe die Sudentenbewegung in Chile. In der vergangenen Woche besetzten Schüler die Räumlichkeiten der katholischen Schule. Schwester Elisabeth nahm an der Protestkundgebung eil und schlief zusammen mit den Schülern auf dem Boden: damit möchte sie die Möglichkeit des Dialogs erhalten und verhindern, dass es zu vandalischen Akten kommt. „Es macht Mut, wenn man sieht, dass die Schüler der katholischen Schulen nicht gleichgültig bleiben, sondern durch friedliche Proteste einen Dialog auf den Weg bringen wollen“, so die Ordensfrau.
Im Zeichen eines „Engagements in der Realität“, wie es die Konferenz von Aparecida fordert, begleiten die Lehrer der Schule gemeinsam mit der Ordensschwester die Schüler bei ihren friedlichen und symbolischen Aktionen. Dies führte dazu, dass die Jugendlichen die Besetzung beendeten und kulturelle Sit-ins veranstalteten (die jeweils in den letzten Unterrichtsstunden stattfanden). Eine solche dialogbereite Haltung ermöglichte auch die Fortsetzung des lehrplanmäßigen Unterrichts. „Heute haben die missionarischen Jünger, Schüler, Pastoralarbeiter, Eltern und Ordensleute und alle, die Erziehungsarbeit leisten, die Möglichkeit einen Beitrag zu Fragen des Bildungssystems, der Bildungsqualität, der Gerechtigkeit und er Gleichheit zu leisten, damit die Jugendlichen unseres Landes Zugang zu einer vollständigen und würdigen Bildung haben, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Dies ist ein gerechtes Anliegen, das den Werten des Evangeliums entspricht“, so die Vizerektorin abschließend.
Seit den ersten Studentenprotesten (vgl. Fidesdienst vom 04/07/2011) hat sich unterdessen noch nicht viel geändert, was das chilenische Bildungssystem anbelangt. Auch die chilenischen Bischöfe betonten, es sei „ein langer Weg zu beschreiten“, damit ein qualitativ hochwertiges und gerechtes Bildungssystem entstehe, dass allen Schülern gleichberechtigt Zugang zu einer für die eigene vollständige Entwicklung notwendigen Bildung garantiert. (CE) (Fidesdienst, 04/07/2011)


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