ASIEN/MYANMAR - Humanitären Notlage im Konfliktgebiet: nur die einheimische Caritaszentrale bringt Hilfsprogramme auf den Weg

Freitag, 1 Juli 2011

Banmaw (Fidesdienst) – Angesichts der humanitären Notlage im Norden Myanmars – wo sich die birmanischen Soldaten und die Rebellen der Kachin Independent Army bekämpfen (vgl. Fidesdienst vom 30/06/2011) – hat die Caritas erste Hilfsprogramme auf den Weg gebracht, obschon dies Risiken mit sich bringt. Dies bestätigen Beobachter aus der Diözese Banmaw dem Fidesdienst. Die einheimische Caritas ist damit das einzige Hilfswerk, das sich trotz der anhaltenden Kriegshandlungen in der Region der über 20.000 Binnenflüchtlinge annimmt, da andere internationalen humanitäre Organisationen in Myanmar zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht tätig werden können.
Neben der Diözese Myitkyina, die fast das gesamte Territorium des Staates Kachin umfasst, ist auch die Diözese Banwam von dem Konflikt betroffen. Zahlreiche freiwillige Helfer der einheimischen Caritaszentrale (vor allem Jugendliche aber auch Ordensleute und Priester) setzen sich für die „humanitäre und pastorale Unterstützung von Tausenden Gläubigen ein, die vollkommen desorientiert und verängstigt sind“. Dabei gefährden sie auch ihr eigenes Leben, da es in der Region immer wieder zu Bombenangriffen kommt. „Wir tun unser Möglichstes, um die Vertriebenen in sichere Gebiete zu bringen und ihr Überleben zu garantieren. Wir danken allen, die uns nahe sind und bitten um das Gebet der Gläubigen in aller Welt“, so ein einheimischer Priester.
Unterdessen wird vermutet, dass die birmanische Armee auch eine Offensive gegen die Rebellen aus dem Volk der Karen planen könnten. Die Stabilität und der Fortschritt, die Thein Sein in seiner Antrittsrede im April dieses Jahres angekündigt hatte „scheinen weit von der Realität entfernt zu sein. Wenn die Regierung keine Vereinbarungen mit den ethnischen Minderheiten trifft, dann wird es im Land einen Bürgerkrieg von großem Ausmaß geben, der schwerwiegende Folgen für die ganze Nation mit sich bringt. Ein weiterer Faktor, der die Stabilität des Landes gefährdet, so die Beobachter, sei der Drogenhandel. Internationale Beobachter vermuten indes, dass Rebellen versuchen, aus dem Drogengeschäft Waffen und Munition zu finanzieren. (PA) (Fidesdienst, 01/07/2011)


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