ASIEN/MYANMAR - Priester und Schwestern helfen den rund 20.000 Flüchtlingen aus dem Volk der Kachin, die Opfer unterschiedsloser Unterdrückung sind

Donnerstag, 30 Juni 2011

Myitkyina (Fidesdienst) – „Ethnische Säuberung“ und „humanitäre Notlage“: davon sind im Staat Kachin im Norden von Myanmar im Zusammenhang mit einem Bürgerkrieg viele Menschen Betroffen. Wie ein katholische Priester der Diözese Myitkyina mittelt, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, bekämpfen sich in der Region sich die Armee von Myanmar und die Kachin Independent Army (vgl. Fidesdienst vom 24. und 27. Juni 2011). Priester und Schwestern aus der Diözese Myitkyina (in deren Territorium sich der Staat Kachin befindet), so der Priester, „tun ihr Möglichstes um den Flüchtligen aus dem Volk der Kachin zu helfen, bei denen es sich größtenteils um Christen handelt, die Opfer eine gewaltsamen Unterdrückung durch die birmanische Armee sind“. Die Zahl der Binnenflüchtlinge liegt derzeit bei 20.000, doch ihre Zahl steigt stetig: mindestens 5.000 halten sich in Laiza (an der Grenze zu China) auf, über 2.000 leben in Shwegu, weitere 10.000 in den Dörfern Manwing und Prang Hku Dung und Tausende in den umliegenden Wäldern.
Die Auseinandersetzungen begannen, nachdem die birmanische Regierung mit China den Bau eines Staudamms vereinbart hatte, aus dem ein Wasserkraftwerk in Kachin gespeist werden soll. Die Zentrale, die auch die chinesische Bevölkerung mit Strom versorgen soll, wird infolge der Überflutung verschiedener Dörfer dazu führen, dass viele Menschen aus dem Volk der Kachin die Region verlassen müssen, was Auslöser der Proteste war, die wiederum von den birmanischen Soldaten gewaltsam unterdrückt wurden.
Priester, Schwestern und Laien, so der Beobachter weiter, versuchten das Leben dieser Menschen zur retten, indem sie den Einwohnern der betroffenen Dörfer in der Konfliktregion eine sichere Zuflucht bieten: „Es handelt sich um Frauen, Kinder und ältere Menschen, die den Soldaten schutzlos ausgesetzt sind. Wenn diese in die die Dörfer der Kachin einfallen, kommt es zu Rachakten und jeder nur denkbaren Form der Gewalt und des Missbrauchs: alte Menschen und Kinder werden ermordet, Frauen vergewaltigt, Häuser in Brand gesteckt, Eigentum beschlagnahmt. Es kommt auch Maßnahmen der ethnischen Säuberung: es ist eine wahre Tragödie“.
„Aus diesem Grund“, so der katholische Geistliche weiter, „verlassen viele Zivilisten ihre Dörfer überstürzt. Sie versuchen der Unterdrückung zu unterkommen und suche Zuflucht an einem sicheren Ort. Zusätzlich wird die Flucht durch die Regenzeit erschwert. Es herrscht eine humanitäre Notlage“.
„Priester und Schwestern versuchen zu helfen und setzen dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel: sie könnten von den Soldaten jederzeit festgenommen und der Zusammenarbeit mit den Rebellen beschuldigt werden. Doch es geht darum, unschuldigen und schutzlosen Menschen zu helfen und diese vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren“, so der Priester abschließend.
Infolge der Druckausübung der internationalen Staatengemeinschaft soll die birmanische Militärjunta unterdessen zur Entspannung aufgerufen und sich zu einem Waffenstillstand bereit erklärt haben. Auf der anderen Seite werden jedoch umfassende militärische Mittel und Kräfte im Norden des Landes Positioniert, die zu eine „finalen Offensive“ vorbereiten, in deren Rahmen die Armee der Kochin besiegt werden soll. In allen Pfarreien der Diözese Myitkyina beten die Gläubigen für den Frieden. (PA) (Fidesdiesnt, 30/06/2011)


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