ASIEN/PAKISTAN - Ausländische Journalisten erhalten keine Genehmigung zum Drehen eines Dokumentarfilms über Christen in Pakistan

Samstag, 25 Juni 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Die pakistanische Regierung scheint eine Anfrage ausländischer Journalisten im Hinblick auf die Genehmigung für einen Dokumentarfilm zum Leben der Christen in Pakistan nicht berücksichtigen zu wollen und verweigert diesen ohne eine Begründung bisher die Einreise in das Land. Dies berichten italienische Journalisten dem Fidesdienst, die einen entsprechenden Antrag bei den Behörden des Landes bereits vor mehreren Monaten eingereicht haben. Es ist nicht auszuschließen, so Beobachter, dass auch Journalisten aus anderen Ländern ähnlich behandelt werden.
Der Fall Asia Bibi (der ersten Christin, die auf der Grundalge des Blasphemieparagraphen zum Tode verurteilt wurde) und der jüngste Fall der jungen Katholikin Farah Hatim (die entführt und zur Konversion zum Islam gezwungen wurde), der Mord an dem Minderheitenminister Shabhaz Bhatti in den vergangenen Monaten und das Augenmerk der internationalen Staatengemeinschaften für das asiatische Land schaden dem Image der pakistanischen Regierung, da es immer wieder um den die Frage der Achtung der Menschenrechte und insbesondere der Rechte der religiösen Minderheiten geht. Aus diesem Grund sollen Medienschaffende, die sich insbesondere mit diesem Thema befassen, derzeit wohl daran gehindert werden ihre Arbeit auszuüben.
Zu einer Verschärfung der Kriterien bei der Erteilung der Visa führte wohl auch die jüngste Veröffentlichung eines Buchs der französischen Journalistin Anne-Isabelle Tollet, die sich einige Monate lang in Pakistan aufhielt und in Zusammenarbeit mit lokalen Fernsehsendern recherchierte. In ihrem Buch schreibt sie über die Geschichte von Asia Bibi. Das Buch wurde zunächst in Frankreich und inzwischen auch in England und Italien sowie in anderen Europäischen Ländern veröffentlicht. In dem Buch wird Asia mit folgenden Worten zitiert: „Ich bin eine Frau im Ozean der Frauen dieser Welt, doch ich bin überzeugt, dass mein Leidensweg ein Spiegel für viele andere ist. Ich wünsche mir, dass meine Peiniger di Augen öffneten und dass die Situation in meinem Land sich ändert“. Diesen Wunsch, so die Beobachter, teilen viele Christen in Pakistan, die sich als „Bürger zweiter Klasse“ empfinden: deshalb bitten sie die Regierung um Gleichberechtigung und hoffen dabei auf die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft. Insbesondere wünschen sie sich auch, dass die materielle Unterstützung und Zusammenarbeit der westlichen Regierungen mit Pakistan, an die Achtung der Menschenrechte und der grundlegenden Freiheiten gebunden sein soll. (PA) (Fidesdienst, 25/06/2011)


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