ASIEN/PAKISTAN - Bericht zum Fall der zwangsbekehrten Katholikin Farah Hatim soll bei den Vereinten Nationen vorgelegt werden

Samstag, 25 Juni 2011

Genf (Fidesdienst) – Ein detaillierte Bericht zum Fall Farah Hatim, der jungen Katholikin, die verschleppt und zur Konversion zum Islam gezwungen wurde (vgl. Fidesdienst vom 13/06/2011) soll in den kommenden Tagen dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf vorgelegt werden: dies bestätigen verschiedene bei den Vereinten Nationen akkreditierte katholische Nichtregierungsorganisationen, die auf diesen offensichtlichen Fall des Verstoßes gegen die Menschenrechte aufmerksam machen wollen, gegenüber dem Fidesdienst. Bei den NGOs handelt es sich um „Dominicans for Justice and Peace“ (des Dominikanerordens), „Franciscan International“ (des Franziskanerordens) und „Pax Romana“ (eine Organisation US-amerikanischer Katholiken). Auf der Grundlage des Berichts, der dem Menschenrechtshochkommissar vorgelegt werden soll, werden die Nichtregierungsorganisationen auch eine Unterschriftensammlung auf den Weg bringen, in deren Rahmen mit Unterstützung andere christlicher und nichtchristlicher Organisationen dem Anliegen mehr Nachdruck verliehen werden soll. Nach Vorlage des Berichts ist der Hochkommissar dazu angehalten auf der Grundlage der Statuten eine offizielle Untersuchung auf den Weg zu bringen. Entsprechende Ermittlungen wünschte sich in den vergangenen Tagen auch der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls beim Sitz der Vereinten Nationen in Genf. (vgl. Fidesdienst vom 15/06/2011).
„Es geht darum die internationale Staatengemeinschaft auf einen spezifischen Fall des Menschenrechtsverstoßes und des Verstoßes gegen das Recht auf persönliche Freiheit aufmerksam zu machen, der beispielhaft ist: deshalb verfolgen wir ihn aus nächster Nähe mit großer Aufmerksamkeit“, so Morse Flores von der Abteilung „Asien-Pazifik“ bei „Franciscans International“. Der Fall Farah ist nur einer von rund 700 ähnlichen Fällen, die jedes Jahr offiziell gemeldet werden, in denen junge Frauen verschleppt und zur Bekehrung gezwungen werden, wobei die Dunkelziffer groß ist.
Unterdessen melden Beobachter aus Lahore dem Fidesdienst, dass der Politiker Khalid Shaeen von der Muslimischen Liga, der dem jungen Muslim Zeehan Iliyas bei der Entführung von Farah half nicht zum ersten Mal in einen solchen Fall verwickelt ist: er war bereits in der Vergangenheit zweimal an der Verschleppung von jungen Frauen beteiligt. Der Politiker, in dessen Haus das Mädchen versteckt gehalten wurde, wurde seiner öffentlichen Ämter enthoben. Die Familie von Farah hält sich derzeit in Islamabad auf, wo sie den Schutz des Ministeriums für Harmonie und Minderheiten genießt, das ebenfalls Ermittelungen auf den Weg brachte und sich mit den Behörden in Rahim Yar Khan (Punjab) in Verbindung setzte und um eine direkten Kontakt zur der entführten jungen Farah bat, um zu klären ob sie ihre Herkunftsfamilie gegen ihren eigenen Willen verlassen musste. (PA) (Fidesdienst, 25/06/2011)


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