AMERIKA/KOLUMBIEN - Rund 5.000 Mitglieder krimineller Banden wollen sich den Behörden stellen und bitten um die Vermittlung der Kirche

Mittwoch, 22 Juni 2011

Monteria (Fidesdienst) – Wie Bischof Juli Cesar Vidal von Monteria bekannt gibt, wollen rund sich 5.000 Mitglieder krimineller Banden im ganzen Land den Behörden stellen. „Sie haben sich mit mir in Verbindung gesetzt, weil sie sich ergeben wollen“, bekräftigt der Bischof gegenüber der Nachrichtenagentur EFE „Sie bitten um die Vermittlung der Kirche, damit die Regierung nach neuen Wegen für sie sucht“. Die Mitglieder der Banden seien überzeugt, dass „ihre Kapitulation für die Welt eine gute und überraschende Nachricht ist. Dabei wissen sie, dass es nicht einfach sein wird, weil bekannt ist, dass es sich um eine Art Krieg handelt, doch sie sind tatsächlich bereit sich zu stellen“, so Bischof Vidal. Die Mitglieder der Banden, so der Bischof weiter „wollen sich nicht an einen Verhandlungstisch setzen, sondern haben die Kirche darum gebeten, den Weg für Gespräche über die Kapitulation zu ebnen.“
Der Bischof von Monteria fügte hinzu: „Es handelt sich um rund 5.000 Personen und dies erfordert ein logistisches Geschick, denn die Regierung muss sicherstellen, dass die Gesetze respektiert werden: es muss festgelegt werden, bei welchen Behörden sie sich stellen, wo sie aufgenommen werden, und was sie nach ihrer Kapitulation tun werden…“. Bischof Vidal ist zuversichtlich, dass es „Personen und Institutionen gibt, die dies alles möglich machen“.
Bischof Vidal vermittelte bereits in der Vergangenheit bei Verhandlungen mit paramilitärischen Gruppen, und weiß, dass auch einige von den Bandenmitgliedern, die bereit sind, sich zu ergeben im Ausland gesucht werden. Er habe bereits den Staatspräsidenten Juan Manuel Santos, den stellvertretenden Präsidenten Angelino Garzon, den Verteidigungsminister Rodrigo Rivera und den Befehlshaber der Polizei, General Oscar Naranjo informiert.
In einem Interview mit Radio Caracol und Caracol TV hatte Präsident Santos unterdessen bestätigt, dass er in einem Gespräch mit dem Bischof von Monteria bereits bekräftigt haben, dass die Regierung an einer Übergabe der kriminellen Banden an die Justiz interessiert sei. Dabei betonte er, dass die Generalstaatsanwaltschaft für diese Belange zuständig sei. „Wir würden uns freuen, wenn wir diesen Prozess vereinfachen könnten, doch auf Verhandlungen mit diesen Gruppen können wir uns leider nicht einlassen“, so der Präsident. (CE) (Fidesdienst, 22/06/2011)


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