AFRIKA/NIGERIA - Gewalt im Nordosten Nigerias: Bischof von Maiduguri berichtet

Dienstag, 14 Juni 2011

Maiduguri (Fidesdienst) – In der Diözese Maiduguri, deren Territorium zweieinhalb Bundesstaaten im Nordosten Nigerias umfasst, gibt es seit Jahren Konflikte zwischen verschiedenen Sektoren der Gesellschaft. Bischof Oliver Dashe Coeme von Maiduguri beschreibt in einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt, die Entwicklung in den vergangenen Jahren.
„Seit Anfang 2006 kommt es in unserer Diözese immer wieder zu Konflikten zwischen verschiedenen Sektoren der Gesellschaft, bei denen auch Gläubige ums Leben kamen und Kirchen, Wohnungen und Geschäfte in Brand gesteckt wurden. Die Boko Haram-Sekte schlug erstmals 2009 zu. Auch in diesem Fall kam es zu Morden und Misshandlungen und Brandanschlägen auf Kirchen, Wohnungen und Geschäfte. Diese Gruppe war vor allem auch in den Jahren 2010 und 2011 aktiv und wird zunehmend bedrohlicher und gefährlicher.
Auch dieses Jahr gab es in unserer Diözese wieder terroristische Handlungen. Es begann mit der Gewalt nach den Wahlen, bei der im April dieses Jahres Kirchen unserer Diözese in Potiskum in Brand gesteckt wurden. Am 27. Mai wurde am Vorabend der Vereidigung des Staatspräsidenten, Goodluck Jonathan, auf eine unserer Kirchen in Damboa ein Brandanschlag verübt. Während wir Christi Himmelfahrt feierten, wurde ein Sprengstoffattentat verübt, bei dem die St. Patrick’s-Kathedrale schwer beschädigt wurde, auf deren Gelände sich auch das bischöfliche Sekretariat befindet. Eine Bombe wurde direkt am Gittertor der Kathedrale platziert. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Pfarrhaus. Der Sprengsatz verursachte große Schäden in den Räumlichkeiten des Sekretariats und nur durch den göttlichen Beistand hat der Priester, der sich zum Zeitpunkt des Attentats in den Räumen aufhielt, das Attentat überleben. Wir danken dem Herrn dafür, dass unser Priester völlig unversehrt blieb.
Fünf Tage später gab es ein weiteres Bombenattentat. Dabei war ein noch größerer Sprengsatz in einem vor dem Gittertor der Kathedrale geparkten Auto platziert und gezündet. (vgl. Fidesdienst 08/06/2011). Die Explosion war verheerend. Das Dach des Sekretariats stürzte ein und alle Türen und Fenster zersprangen. Die Schäden waren groß und wir müssen die Räume des Sekretariats und das Pfarrhaus nun reparieren lassen.“ (LM) (Fidesdienst, 14/06/2011)


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