AMERIKA/CHILE - Mapuche beenden Hungerstreik: nun muss der Staat eine endgültige Lösung finden

Samstag, 11 Juni 2011

Santiago (Fidesdienst) – Nach 86 Tagen haben die chilenischen Indios aus dem Volk der Mapuche ihren Hungerstreik beendet, „nun muss der Staat den Konflikt endgültig Lösen. Dazu sollte zunächst das Antiterrorgesetz geändert werden“, so Erzbischof Ricardo Ezzati von Santiago de Cile in einem Radiointerview, das dem Fidesdienst vorliegt. Der Erzbischof hat unter anderem darauf hingewiesen, dass sich die Angehörigen der streikenden Arbeiter zusammen mit dem Nationalen Institut für Menschenrechte und dem Hochkommissariat der Vereinten Nationen, sowie der katholischen Kirche für die Beendigung des Streiks eingesetzt haben. In diesem Zusammenhang unterstrich er, dass die staatlichen Institutionen bisher in keiner Weise zu einer Lösung beigetragen haben.
Hector Llaitul, Ramon Llanquileo, Jonathan Huillical und José Huenuche hatten den Hungerstreik am 16. März begonnen nachdem auf der Grundlage des Antiterrorgesetzes gerichtliche Maßnahmen gegen sie ergriffen worden waren, die ihrer Meinung nach das Recht auf Verteidigung einschränken. In dem Prozess, über den die Medien landesweit berichteten, wurde Llaitul zu 25 Jahren Haft verurteilt, während gegen die anderen drei Haftstrafen von 20 Jahren verhängt wurden. Gegenstand der Verhandlungen waren Handgreiflichkeiten in einem Konflikt im Zusammenhang mit Anspruch auf Landbesitz der Mapuche im Süden des Landes.
Erzbischof Ezzati erinnerte in seiner Interview daran, Staatspräsident Sebastian Pinera sich bereits am 21. Mai zu einer Debatte über ein neues Antiterrorismusgesetz bereit erklärt hatte, das die Grundrechte der Individuen respektieren soll. Der Innenminister erklärte vor wenigen Tagen, Chile brauche ein „angemessenes“ Antiterrorgesetz.
Die Indios beendeten ihren Hungerstreik unter der Bedingung, dass ein „Ausschuss für den Schutz der Rechte der Mapuche“ gebildet wird, der die Rechte der Indios fördern und schützen soll. (CE) (Fidesdienst, 11/06/2011)


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