ASIEN/PAKISTAN - Die junge zum Islam zwangskonvertierte Katholikin Farah soll vielleicht ins Ausland verkauft werden

Samstag, 11 Juni 2011

Lahore (Fidesdienst) – Farah, die 24jährige Katholiken, die von einer muslimischen Familie verschleppt, zur Heirat gezwungen und zum Islam zwangsbekehrt wurde, „läuft Gefahr zu verschwinden oder ins Ausland verkauft zu werden“, so Beobachter aus Punjab zum Fidesdienst, die darauf hinweisen, dass im Zusammenhang mit dem Fall in diesen Tagen vermehrt Druck ausgeübt wurde und „das Lügengerüst Gefahr läuft, in sich zusammen zu fallen“. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass der Politiker Khalid Shaeen, der der muslimischen Familie, in deren Händen sich Farah befindet, geholfen hatte, seines Amtes in der Distriktverwaltung enthoben wurde. In diesem Zusammenhang wurde auch sein Parteibuch bei der „Muslimischen Liga-N“ eingezogen.
Doch für eine Lösung im Fall Farah wird die Zeit knapp. „Je mehr Zeit vergeht, um so schwierige wird es sein, Farah, zurückzuholen: deshalb ist ein gemeinsames Engagement der Kirche und der Zivilgesellschaft notwendig. Wir bitten um das Gebet und internationale Druckausübung“, so eine in Punjab tätige Ordensschwester zum Fidesdienst, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will, zum Fall der jungen Katholin Farah.
„Die Angelegenheit ist sehr kompliziert“, so die Ordensfrau, die sich um die wenigen Mädchen aus der christlichen Glaubensgemeinschaft kümmert, die eine Zwangsbekehrung zum Islam entkommen können (insgesamt gibt es pro Jahr rund 700 Fälle solcher Zwangsbekehrungen): „Farah wurde gezwungen eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie bestätigt, dass sie aus freiem Willen geheiratet hat und zum Islam übergetreten ist. Der Text wurde bei den Polizeibehörden und bei Gericht vorgelegt und damit gilt der Fall als abgeschlossen. Nur mit einer schriftlichen Erklärung, in der Farah bezeugt, dass die vorherige Erklärung unter Drohung und Folter geschrieben wurde, könnte dazu führen, dass der Fall noch einmal aufgerollt wird“.
Doch derzeit darf die junge Frau nicht einmal das Haus verlassen oder mit ihren Angehörigen sprechen, „sie wird eingesperrt, was alles noch schwieriger macht“. Deshalb bittet die Schwester „um die Hilfe und um das Gebet der Gläubigen in aller Welt“, und „um eine Aufklärungskampagne, damit die pakistanischen Behörden sich verpflichtet fühlen, einzugreifen“, der „nur einer von vielen Fällen des Verstoßes gegen die Rechte von Frauen in Pakistan ist“.
Unterdessen ermittelt auch die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Diözese Multan (wo sich Rahim Yar Kam im Süden Punjabs befindet) in diesem Fall, zu dem ein offizieller Bericht angefertigt werden soll. „Es muss darauf hingewiesen werden“, so ein Mitarbeiter der Kommission zum Fidesdienst, „dass es nicht einfach ist detaillierte Informationen zu sammeln, da Christen in Rahim Yar Khan (rund 2.000 Gläubige) regelmäßig eingeschüchtert werden. Wenn sie sich äußeren, dann gibt es immer Muslime die bereit sind, dies durch die Verschleppung weiterer Mädchen zu rächen: deshalb haben die christlichen Familien in der Region Angst“. Unterdessen wurden Gerüchte im Zusammenhang mit der Angehörigen von Farah in Umlauf gebracht, die das Ansehen der Familie mindern sollen. Die Angehörigen der jungen Frau sind verbittert, so der Beobachter, „doch sie haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie das Mädchen wieder in ihre Arme schließen können und wollen ihren Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit nicht aufgeben.“ (PA) (Fidesdienst, 11/06/2011)


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