ASIEN/PAKISTAN - Angehörige fürchten um das Leben von Farah: die junge Katholikin wurde unter Drogeneinfluss zum Islam bekehrt

Donnerstag, 9 Juni 2011

Lahore (Fidesdienst) – Man fürchtet um das Leben von Farah Hatim: die junge Katholiken wurde in der Stadt Rahim Yahr Khan im Süden der Provinz Punjab zur Ehe gezwungen und zum Islam bekehrt (vgl. Fidesdienst 07/06/2011 u. 08/06/2011). Wie die Angehörigen des Mädchens dem Fidesdienst berichten solle Farah unter Drogeneinfluss stehen und ihr Leben könnte in Gefahr sein. Unterdessen versucht man die Familie davon abzuhalten, die Freilassung von Farah zu fordern. Qasim und Huma Hatim, der Bruder und die Schwester des Opfers wurden am 8. Juni von der Polizei vorgeladen, die ihnen eine Heiratsurkunde und eine Erklärung über die Konversion zum Islam sowie ein Foto von Farah in traditioneller muslimischer Kleidung vorlegte. Die Polizeibeamten erklärten, es sei alles „regulär“ und forderten die Familie in weiteres Mal auf, von ihren Forderungen abzusehen. Nach Ansicht von Huma und Quasim sind die Dokumente jedoch gefälscht. Auf dem Foto ist das Mädchen vollkommen verschleiert, „um die Spuren von Schlägen zur verbergen“ zu verbergen. „Die Polizei will uns davon überzeugen, dass wir Farah vergessen sollen, doch wir werden unseren Weg weiter beschreiten“, so die Angehörigen.
„Es wird schwer sein, diesen Kampf zu gewinnen und das Mädchen zurück zubekommen“, so der emeritierte Erzbischof von Lahore und langjährige Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Lawrence Saldanha, zum Fidesdienst. „Die Gesetze sind nicht günstig und es wird viel Druck auf Christen und auf Staatsbeamte ausgeübt“, so der emeritierte Erzbischof. „Unsere Kommission für Gerechtigkeit und Frieden dokumentiert viele solcher Fälle. Doch viele gelangen nie ans Tageslicht, weil die Christen bedroht werden und Angst davor haben, an die Öffentlichkeit zu treten. Es handelt sich um offensichtliche Verstöße gegen die Menschenrechte und gegen die Gewissens- und Religionsfreiheit.“
Bereits in den vergangenen Monaten berichtete der Fidesdienst auf der Grundlage von Berichten einheimischer Beobachter davon, dass die Zahl der Zwangsbekehrungen, der Vergewaltigungen und Zwangsehen zunimmt (vgl. Fidesdienst vom 13/04/2011). Bei den Opfern handelt es sich vor allem um junge Frauen aus christlichen und hinduistischen Gemeinden, die besonders angreifbar sind, weil sie oft arm und schutzlos am Rande der Gesellschaft leben. Oft haben sie nicht einmal den Mut im Fall von Aggressionen anzeige zu erstatten. (PA) (Fidesdienst, 09/06/2011)


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