ASIEN/PAKISTAN - „Wahrheit und Gerechtigkeit“ für Farah: die junge Christin wurde verschleppt und zum Übertritt zum Islam gezwungen

Mittwoch, 8 Juni 2011

Lahore (Fidesdienst) – „Im Fall Farah Hatim werden wir uns um Wahrheit und Gerechtigkeit bemühen“, so der Sonderberater für religiöse Minderheiten des pakistanischen Premierministers, Paul Bhatti, zum Fidesdienst. Bhatti ist auch Vorsitzender des Vereins „All Pakistan Minorities Alliance“, die für den Schutz religiöser Minderheiten in Pakistan eintritt.
Den Fall der 24jährigen Katholikin Farah Hatim, die verschleppt und zu einer Eheschließung nach islamischem Ritus gezwungen wurde (vgl. Fidesdienst vom 13/05/2011 und 07/06/2011) untersucht auch die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Pakistanischen Bischofskonferenz. Dabei, so die Kommission, soll die Wahrheit ans Tageslicht gebracht und ein detaillierte Bericht angefertigt werden, den man den führenden kirchlichen Behörden vorlegen will. Zu dem Fall gibt es verschiedene Versionen: die muslimische Familie, in der Farah nun lebt, behauptet, die junge Frau habe ihre eigene Familie freiwillig verlassen. Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, wurde das Mädchen jedoch verschleppt und zum Religionsübertritt gezwungen. „Solcher Fälle kennen wir zu Dutzenden“, so eine katholische Ordensschwestern, die in Punjab lebt und arbeitet.
Ein weiterer Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Punjab sagt zum Fidesdienst: „Die Verschleppung von christlichen Mädchen und jungen Frauen aus anderen religiösen Minderheiten ist zu einer Strategie geworden, die darauf abzielt, christliche und hinduistische Minderheiten in der Provinz auszulöschen. Wir müssen jedoch auf solche Fälle immer wieder gezielt hinweisen, damit die internationale Staatengemeinschaft darauf aufmerksam wird. Das größte Problem ist die Straffreiheit und die Zusammenarbeit der Polizeibehörden, die sich wie im Fall Farah, weigern, Ermittlungen auf den Weg zu bringen. Diese Haltung führt zu einer Vervielfachung solcher krimineller Fälle.“ (08/06/2011)


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