ASIEN/INDIEN - Ein Bischof „on the road“ will der Mission unter den tribalen Völkern neue Impulse geben

Montag, 23 Mai 2011

Purnea (Fidesdienst) – Bischof Angelus Kujur SJ von Purnea im nordostinidschen Unionsstaat Nord-Bihar an der Grenze zu Nepal bezeichnet sich selbst als einen Bischof „on thre road“. Mit seiner unermüdlichen Mobilität will er vor allem der Mission unter den tribalen Völker in seiner Diözese neue Impulse geben. Der Bischof besuchte jede Woche verschiedene Gemeinden in seiner Diözese und im Laufe des Jahres bereist er das gesamte Terrain seines Bistums mit seinen zahlreichen Flüssen, Ländereien und Bergregionen. An Bord eines Jeeps, eines Motorrads oder mit kleinen Booten besucht er die zahlreichen in seiner Diözese lebenden tribalen Völker: „Diese Erfahrung der ständigen Mission und der authentischen Verkündigung“, so der Bischof im Gespräch mit dem Fidesdienst, „der damit auch dem Gebot Christi folgen möchte: ihr sollt Zeugen sein bis an die äußersten Grenzen der Erde“.
In der Diözese bilden Hindus und Muslime zusammen die Mehrheit der Bevölkerung (von rund 8,9 Millionen Einwohnern). Bei den rund 25.000 Katholiken handelt es sich vorwiegend um Mitglieder tribaler Völker. Die Evangelisierung der tribalen Völker, so Bischof Kujur, berge für die Kirche keine Risiken: es handelt sich vorwiegend um „Adivasi“ aus dem Volk der Santhal, die von der Landwirtschaft leben. Schon ehe sei die missionarische Tätigkeit unter anderen Gruppen (Hindus oder Muslime) problematisch oder konfliktbeladen, weshalb die Ortskirche sich bei der Verkündigung des Evangeliums auf die indigenen Völker konzentriere und sich für deren soziale und wirtschaftliche Entwicklung und die menschlicher Entwicklung einsetze. Doch im Vordergrund stehen dabei Besuche vor Ort, „das gegenseitige Kennenlernen, die Aufnahme von Beziehungen zu den Ortsvorstehern und damit Verbunden die Verkündigung der Botschaft der Liebe Christi“.
So kommt es, dass der Bischof „on the road“ überall herzlich empfangen wird, der wie er im Gespräch mit dem Fidesdiesnt betont, „in den Dörfern stets willkommen ist“. „Der Glaube an Christus weckt großes Interesse und führt zu großer Wertschätzung. Wenn sie das Evangelium kennen, bekehren sich viele zum Christentum und werden im Rahmen von einfachen Feiern von großer spiritueller Intensität getauft“.
Die Kirche ist auch zum „Bezugspunkt für sie geworden, da sie Entwicklungsprogramme durchführt und sich vor allem im Bereich der Bildung engagiert. Da das Leben der tribalen Völker prekär und ungewiss ist – sie immer wieder Monsunregen und anderen heftigen Regenfällen ausgesetzt sind, die ihre Ernte zerstören und sie zum Hunger verurteilen – sehen sie sich oft zur Umsiedlung gezwungen und eine kontinuierlich Schulbildung der Kinder ist dabei nicht einfach. Die Kirche hilft ihnen und stellt Schulen und Lehrer zur Verfügung“.
In der Diözese Prunea ist der interreligiöse Dialog angesichts der großen Präsenz von Hindus und Muslimen, „ein weiterer Weg, den wir beschreiten: wir möchten in Frieden leben und alle Religionsführer, Hindus und Muslimen, schätzen dies und arbeiten dabei mit uns zusammen. Wir treffen uns oft um unsere gemeinsame Ablehnung gegenüber der Gewalt zwischen den verschiedenen Gemeinden zum Ausdruck zu bringen, die in anderen indischen Staaten weit verbreitet ist. Damit wollen wir Konflikten und Spannungen vorbeugen und gemeinsam zu einer gerechten und geschwisterlichen Gesellschaft beitragen.“ (PA) (Fidesdienst, 23/05/2011)


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