VATIKAN - Papst erinnert die indischen Bischöfe an die Bedeutung des Schutzes der „grundlegenden Rechte der Religions- und Kultfreiheit”

Dienstag, 17 Mai 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Ich weiß um die schwierigen Umstände, mit denen viele von euch sich konfrontiert sehen, wenn es darum geht, den Dialog mit den Angehörigen anderer Religionen voranzubringen und ein Klima des toleranten Austausches zu fördern. Euer Dialog sollte stets von einer konstanten Berücksichtigung dessen gekennzeichnet sehn, was wahr ist, damit der gegenseitige Respekt gefördert und ein anscheinender Synkretismus verhindert werden kann.“ Dies betonte Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an die beiden Gruppen indischer Bischöfe des lateinischen Ritus, die er am 16. Mai in Ad-limina-Audienz empfing. „Während die Christen in Indien versuchen in Frieden und Harmonie mit ihren Nachbarn anderer Religionen zusammen zu leben“, so der Papst weiter, „wird eure umsichtige Leitung wichtig sein wenn es um die zivile und moralische Aufgabe beim Schutz der grundlegenden Rechte der Religions- und Kultfreiheit geht. Wie ihr wisst, gründen diese Rechte auf der gemeinsamen Würde aller Menschen und werden einstimmig von den Nationen anerkannt. Die katholische Kirche versucht diese Rechte für alle Religionen und in aller Welt zu fördern… Auch wenn der Christ auf Widerstand stößt, sollte seine Nächstenliebe und sein Langmut dazu dienen, die anderen von der Richtigkeit der religiösen Toleranz zu überzeugen, von der die Anhänger aller Religionen profitieren können“.
In seiner Ansprache an die indischen Bischöfe erinnerte der Papst an den Missionsauftrag, den der Auferstandene Christus vor seiner Auffahrt in den Himmel seinen Aposteln erteilte (vgl. Mt 28, 19-20), der auch „euren großen Apostel Thomas und die anderen Apostel angespornt hat und alle, die ihnen bei der Verkündigung des Evangeliums unter den Völkern nachfolgten“. „Heute, wie zu jeder Zeit, findet der Sendungsauftrag seinen Ursprung und seinen Mittelpunkt in der Verkündigung des menschgewordenen Gottessohns“. In diesem Zusammenhang empfahl der Papst den Bischöfen die Gewährleistung einer „soliden Katechese“ für alle, die die ersten Schritte als Gläubige auf dem Weg zu Christus unternehmen und „dies gilt vor allem für die Vorbereitung der Gläubigen auf die Begegnung mit unserem Herrn in den Sakramenten“. In Indien, „Heimat verschiedener antiker Religionen, einschließlich des Christentums“, bringe die Verkündigung des Evangeliums auch „den delikaten Prozess der Inkulturation mit sich“, was, so Papst Benedikt XVI. weiter, erforderlich macht, dass Priester, Ordensleute und Laienkatechisten bei der Verkündigung des Evangeliums sorgfältig die Sprachen und Bräuche der Menschen berücksichtigen, unter denen sie tätig sind“… Sie, liebe Brüder im Bischofsamt, sind berufen, darauf zu achten, dass dieser Prozess getreu zum Glaubenserbe geschieht, das uns überliefert wurde, damit wir es bewahren und weitergeben“. (SL) (Fidesdienst, 17/05/2011)


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