VATIKAN - Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke: Ohne vom Glauben und von der universalen Liebe beseelte Menschen, kann es kein wahres und wirksames Mitwirken an der Evangelisierung geben

Freitag, 13 Mai 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Wir befinden uns als Kirche in einer historischen Phase, in der wir uns das Wesentliche der Kirche und ihres Evangelisierungsauftrags erneut bewusst machen sollten. Dies geht uns alle direkt und persönlich an. Aus den Fragen, die sich früher oder später jeder Mitarbeiter der Evangelisierung stellt, geht hervor, dass eine Rückkehr zu der eigentlichen Bedeutung der Missionstätigkeit notwendig ist und deren Ziel und Zweck vertieft werden muss. Die Kirche ist, auch infolge der religiösen und kulturellen Verfolgung, die sie erfährt, gezwungen, sich auf das Wesen ihrer Tätigkeit zurück zu besinnen. Mit anderen Worten sie muss ihre wahre Identität wieder finden und umsetzen“, so der Generalsekretär der Missionsunion des Klerus, Pater Vito Del Prete (pime), in seinem Jahresbericht bei der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die derzeit in Rom tagt.
In der heutigen Zeit gebe es ein „neues“ Bewusstsein von der Mission, „in dem Sinne dass es um die missio Dei et Christi und nicht um unsere Mission geht“, so der Generalsekretär weiter, der hinzufügt, dass die Kirche „ausgehend von der Art und Weise, in der Christus das Evangelium verkündete, erkennen muss, welche Mittel für die Mission genutzt werden sollten und wie die Mission aussehen muss“. Dabei gehe es um eine Art „Läuterung“ des Verständnisses von der Mission und des Mitwirkens an der Mission, die beispielhaft für andere missionarische Einrichtungen sein sollte.
Da „der Geist die Seele der Kirche und der Hauptakteur der Mission ist“, müsse man sich nicht wundern, wenn „er in die Geschichte eingreife und menschliche und kirchliche Strukturen destabilisiert, indem er ihre Begrenztheit und Unzulänglichkeit vor Augen führt und die Menschen und die Kirche zu einer Erneuerung zwingt“, so P. Vito Del Prete weiter, der auch an die Notwendigkeit erinnerte, nach neue Formen und Kriterien für die missionarische Zusammenarbeit zu suchen.
„Wir müssen davon ausgehen, dass die missionarische Zusammenarbeit und die Missionstätigkeit Hand in Hand gehen, dass eine gegenseitige Abhängigkeit besteht und eine Koordinierung der Visionen und der Praxis erforderlich ist“, so der Generalsekretär, der in diesem Zusammenhang erklärte, dass das Konzept der Zusammenarbeit „heute nicht mehr missionarische Hilfe und Unterstützung in den Mittelpunkt stelle, sondern das direkte universale Mitwirken an der Weltkirche. Die missionarische Zusammenarbeit muss, damit sie authentisch sein kann, die eigenen Methoden und Aktivitäten neue überdenken und dabei kreativ vorgehen und stets im Buch der Mission lesen. Die Sendung der Kirche begleitet den Menschen zur Selbstverwirklichung. Unser Handeln fügt sich in diesen globalen Prozess ein. Eine Zusammenarbeit, die sich nur auf die Öffentlichkeitsarbeit und auf die Unterstützung der Ortskirchen und der Missionare beschränken würde, wäre unvollständig.“
Mit Bezug auf das Apostolische Schreiben „Verbum Domini“ (95) von Papst Benedikt XVI. sagte der Generalsekretär abschließend, dass die Priorität der Päpstlichen Missionsunion des Klerus bei der „Bildungsarbeit und der Fortbildung“ unter den Mitarbeitern der Mission liege: „Ohne vom Glauben und von der universalen Liebe beseelte Menschen, kann es kein wahres und wirksames Mitwirken an der Evangelisierung geben“. (SL) (Fidesdienst, 13/05/2011)


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