VATIKAN - Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke: Das Apostel-Petrus-Werk schlägt auch in jenen Ländern langsam aber entschieden Wurzeln, wo es erst vor kurzem eingeführt wurde

Freitag, 13 Mai 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Ich freue mich, dass das Apostel-Petrus-Werk langsam aber entschieden auch in jenen Ländern Wurzeln, wo es erst vor kurzem eingeführt wurde“, so der Generalsekretär des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werkes in seinem Jahresbericht bei der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die derzeit in Rom tagt (vgl. Fidesdienst vom 06/05/2011, 11/05/2011 und 12/05/2011). Dieses Wachstum, das sich auch im Anstieg der Spenden in diesen Ländern widerspiegele, sei vor allem in Afrika von beachtlich, eine klare Verbesserung kündige sich auch in Lateinamerika, Asien und Ozeanien an, wo das Werk sich gut entwickle. Dies sei sehr wichtig, da das Werk in der Vergangenheit vor allem auf Europa angewiesen war, was die Spenden für den Universalen Solidaritätsfonds anbelangt: Im Jahr 2011 kamen 62% der Beiträge aus Europa. „Die Nationaldirektoren Europas wissen, wie schwer es ist, die traditionell hohen Spendenbeiträge auf diesem Niveau zu halten“, so Msgr. Dumon. „In vielen Ländern ist das Durchschnittsalter der Wohltäter des Apostel-Petrus-Werkes sehr hoch. Zudem ist es nicht gewiss, dass man auch in Zukunft auf so viele umfangreiche Erbschaften zählen können wird, die bisher die ein Ausgleich für die relativ geringen direkten Spenden waren. Diese Betrachtungen sollen keinen Pessimismus verbreiten. Denn nur wer der Realität in die Augen blickt, kann Dynamik und Zuversicht für die Zukunft entwickeln.“
Der Generalsekretär des Apostel-Petrus-Werkes nannte in diesem Zusammenhang vier Elemente, die für das Entstehen einer neuen Dynamik beim Apostel-Petrus-Werk und bei den Päpstlichen Missionswerken im Allgemeinen. 1. Bei jeder Form der Öffentlichkeitsarbeit der Päpstlichen Missionswerke sollte der Glaube an Jesus Christus im Mittelpunkt stehen, den Gott als Missionar in die Welt gesandt hat; dabei sollte man die Gläubigen zur Christusnachfolge einladen, damit sie zu seiner Kirche werden, die sein lebendiger Leib in der Gesellschaft ist. 2. Die Päpstlichen Missionswerke sollten zunehmend Teil der örtlichen Gemeinden sein: dabei solle vermittelt werden, dass die Päpstlichen Missionswerke keine Organisation sind, sondern eine missionarische Solidaritätsbewegung im Schoss der Kirche; denn sollten die Missionswerke nicht als Teil der Ortskirchen empfunden werden, wird man sie immer als Fremdkörper betrachten und sie werden nicht der missionarische Sauerteig im gesamten Gefüge der Ortskirche sein können; 3. Es müssen systematische und professionelle Strategien für das Sammeln von Spenden entwickelt werden. Dabei seien die Kollekten in den Kirchen nicht ausreichend, so wichtig sie auch sein mögen; vielmehr müsse man sich gezielt und persönlich an die Spender wenden. Bei allen Sammlungen seien vor allem Konkretheit und Transparenz im Zusammenhang mit der Verwendung der gesammelten Gelder wichtig; dabei komme es auch auf Information und Kontrolle an. 4. Die Zuschüsse sollten nach dem Kriterium der langfristigen Nützlichkeit verteilt werden, da die Gewissheit „automatischer“ Zuschüsse dazu führe, dass Mechanismen der Abhängigkeit entstehen. Abschließend betonte der Generalsekretär des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werkes: „Da ich mich fast jeden Tag mit der Tatsache konfrontiert sehe, dass im Verhältnis zu den Bedürfnissen unserer Seminare zu wenig Mittel zur Verfügung stehen, träume ich manchmal davon, wie der heilige Petrus, die Angel auszuwerfen und einen Fisch mit einem Drachmenstück im Maul zu fangen (vgl. Mt 17,27). Doch wenn ich aus diesem Traum aufwache höre ich den heiligen Petrus, der mich ruft, und sagt: „Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus“ (Lk 5,4)“. (SL) (Fidesdienst, 13/05/2011)


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