EUROPA/TÜRKEI - Mehr Investitionen anstelle von Almosen zur Förderung der Entwicklung in armen Ländern

Mittwoch, 11 Mai 2011

Istanbul (Fidesdienst) – Arme Länder brauchen nicht das Mitleid der reichen Länder, sondern größere und intelligentere Investitionen. Davon gehen die Teilnehmer der „Vierten Konferenz der Vereinten Nationen für die armen Länder“ aus, die derzeit in Istanbul (Türkei) tagt. An der Versammlung nehmen 8.000 Delegierte teil, wobei auch die 48 ärmsten Länder der Welt (LDCs) vertreten sind. Anwesend sind auch Mitarbeiter internationaler Hilfswerke und Partnerorganisationen der Entwicklungshilfe, die sich im Bereich der Armutsbekämpfung engagieren. Wie aus einer Verlautbarung des „Inter Press Service“ hervorgeht sollen rund 900 Millionen Menschen in den ärmsten Ländern der Welt leben, davon muss die Hälfte von weniger als zwei Dollar am Tag leben. Im Lauf der vergangenen zehn Jahre kamen nach Angaben der Vereinten Nationen aus diesen Ländern auch 60% aller Flüchtlinge weltweit.
Wie aus einem Bericht mit dem Titel „A World without LDCs“ hervorgeht, der bei der Tagung in Istanbul vorgestellt wurde, wurde in den ärmsten Ländern der Welt vor allem der Agrarsektor viele Jahre lang vernachlässigt, so dass viele dieser Länder Lebensmittel importieren müssen. Nach Angaben der World Bank führte in den vergangenen zehn Monaten seit Juni 2010 der Anstieg der Lebensmittelpreise dazu, dass weitere 44 Millionen Menschen arm wurden. Während die Zahl der ärmsten Länder 1971 noch mit insgesamt 25 beziffert wurde, sind es heute 48. Zusätzliche Investitionen sollte es vor allem in den Bereichen der Produktion geben, dabei sollte der Privatsektor besonders gefördert werden. Außerdem ist die Abschaffung von Zollbarrieren anstelle des freien Zugangs der Waren zu allen Märkten notwendig. Erforderlich sind dabei auch der Transfer von modernen Technologien in weniger entwickelte Länder und Maßnahmen zur Förderung von Investitionen. (AP) (Fidesdienst, 11/05/2011)


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