AFRIKA/NIGERIA - Gefechte im Norden Nigerias: Bericht der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden denunziert „Waffenlieferungen an Extremisten“

Montag, 2 Mai 2011

Abuja (Fidesdienst) – Zwischen 300 und 500 Toten (nach offiziellen Angaben der Polizei), 300 zerstörte Wohnungen (wie der Bischof berichtet), über 14.000 Binnenflüchtlinge. Dies ist die Bilanz der jüngsten Unruhen in Kafanchan und Umgebung, wie sie aus einem Bericht der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Diözese hervorgeht. Der Bericht wurde von der Nachrichtenagentur der Nigerianischen Bischofskonferenz „Catholic News Service of Nigeria“ veröffentlicht und liegt dem Fidesdienst vor.
Kafanchan ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Staat Kaduna in Norden Nigerias. Wie aus dem Bricht der Kommission hervorgeht, spitzte sich am 18. April nach Bekanntwerden der Wiederwahl des Präsidenten Goodluck Jonathan bei der Präsidentschaftswahl am 16. April, die Lage zu, als „Anhänger des Congress for Progressive Change (CPC), größtenteils Muslime, die einen kleinen Teil der Bevölkerung der Stadt ausmachen, unschuldige Menschen angriffen, die in ihrer Nachbarschaft wohnen“. Die CPC ist die Partei des ehemaligen Militärdiktators Muhammadu Buhari, der sich als Kandidat um das Präsidentenamt bewarb und die Wiederwahl Jonathans nicht anerkennen will.
Wie aus Zeugenberichten hervorgeht, waren die Angreifer mit modernen Waffen ausgerüstet, während sich die Opfer nur mit Stöcken wehren konnten. In diesem Zusammenhang weist der Bericht darauf hin, dass „große Mengen an Waffen illegal von den Clans der Hausa/Fulani gekauft wurden und in diesen Stammesgemeinschaften verteilt wurden um Unschuldige (größtenteils Christen) anzugreifen, ohne dass diese auf irgend eine Art und Weise provoziert hätten.“ Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich in Norden Nigerias zahlreiche aus dem Süden stammende Christen niedergelassen. Die Konflikte zwischen Einheimischen und Zugewanderten werden von den Lokalpolitikern bei deren Machtkampf manipuliert. Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden weißt darauf hin, dass „einige Politiker aus dem Norden angekündigt hatten, dass sie Nigeria unregierbar machen werden, indem sie Chaos und Verwirrung verursachten, sollte es ihnen nicht gelingen, die Macht zu übernehmen“. (LM) (Fidesdienst, 02/05/2011)


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