ASIEN/PAKISTAN - „Bericht zur Menschenrechtslage 2011“ beklagt „Zunahme der Gewalt gegen religiöse Minderheiten“

Freitag, 15 April 2011

Islamabad (Fidesdienst) – „Es gibt nur wenige positive Entwicklungen und viele besorgniserregende Signale für die religiösen Minderheiten in Pakistan“ heißt es in dem „Bericht zur Menschenrechtslage 2011“, den die „Kommission für Menschenrechte in Pakistan“ veröffentlicht. Die Nichtregierungsorganisation gehört zu den größten in Pakistan existierenden Einrichtungen dieser Art. Im Hinblick auf die Gewissens- und Religionsfreiheit und zur Lage der Minderheiten heißt es in dem Bericht: „die Lage könnte sich weiter verschlechtern“.
Zu jüngsten Episoden im Jahr 2010 heißt es in dem Bericht, dass „die Mitglieder der religiösen Minderheiten wegen ihres Glaubens Opfer schrecklicher gewaltsamer Handlungen wurden. Gewalt und Einschüchterung haben dazu geführt, dass sich die Angehörigen dieser Gemeinschaften nicht mehr sicher führen.“ Im Laufe des Jahres starben 99 Mitglieder Ahmadi-Gemeinde (die als islamische „Sekte“ betrachtet wird) während auch viele Christen insbesondere in Punjab Opfer von Gewalt wurden. Was der Kommission Sorge bereitet ist die Tatsache, dass die Mandaten solcher Gewalt immer noch straffrei bleiben: „Rhetorik über den Schutz der Minderheiten gibt es viel, doch in der Praxis geschieht kaum etwas. Es scheint als ob die Bemührungen um ein friedliches Zusammenleben nicht zu den Prioritäten gehörten“, heißt es in dem Bericht.
Zu den Instrumenten der Unterdrückung gehöre vor allem das so genannte „Blasphemiegesetz“, dessen Abschaffung die Autoren des Berichts fordern: es gehe dabei um den Missbrauch eines Gesetzes, von dem allein im Jahr 2010 insgesamt 64 Personen betroffen waren, wobei es auch zur außergerichtlichen Hinrichtung der beiden Christen und Brüder Rashid und Sajid Emmanuel kam, die in Faisalabad im Juli 2010 ermordet wurden.
Die Verbreitung des muslimischen Extremismus habe auch zu einer progressiven Verschlechterung der Menschenrechtslage geführt, die sich auch auf Sikh und Hindus auswirkte, die wie die Christen Opfere eine Hasskampange werden, die eine Ideologie der Gewalt verbreite.
Wie aus dem Bericht hervorgeht kamen 2010 in Pakistan insgesamt 2.500 Menschen bei 67 Bombenanschlägen und anderen Attentaten gewaltsam ums Leben, was auf ein wachsendes Klima der Intoleranz und der Möglichkeit des freien Handelns terroristischer Organisationen schließen lasse, das die Behörden eigentlich verhindern sollten. (PA) (Fidesdienst, 15/04/2011)


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