ASIEN/PAKISTAN - Arif Masih ist in Gefahr: in 43 von 45 Blasphemie-Fällen wurden die Angeklagten ermordet bevor es zu einem Prozess kam

Montag, 11 April 2011

Lahore (Fidesdienst) – Der 40jährige Christ Arif Masih aus Chak Juhmra (Faisalabad) wurde am 5. April festgenommen und befindet sich nach Ansicht der Masih Foundation „in höchster Lebensgefahr“. „In der Region Punjab wurden in den vergangenen Jahren 45 Anzeigen wegen Blasphemie erstattet: in 43 Fällen wurden die Beschuldigten ermordet, bevor es zu einem Prozess kam oder die Anzeige auch nur offiziell registriert wurde. Nur zwei der Angeklagten befinden sich heute im Gefängnis: Arif ist der 46. Fall und bedarf nach Ansicht der Stiftung „besonderen Schutzes“.
Mit dem Fall Arif Masih befassen sich auch die Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ der Diözese Faisalabad und die Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ der Pakistanischen Bischofskonferenz. Beide Kommissionen bekräftigen, dass es sich in diesem Fall um „falsche Anschuldigungen“ handelt. Arif Masih soll Seiten aus einer Koranausgabe herausgerissen haben und Drohbriefe an Muslime geschrieben haben, in denen er diese angeblich zum Christentum bekehren will. Der Beschuldigte hält sich derzeit nach Angaben der Polizei an einem geheimen Ort auf, um seine Sicherheit nicht zu gefährden. Wie Beobachter vor Ort dem Fidesdienst mitteilen, ist die Lage in Pakistan angespannt und vor allem unter den Christen befürchtet man, dass der wachsende Unwille in den lokalen muslimischen Gemeinden zu Konflikten führen könnte. (PA) (Fidesdienst, 11/04/2011)


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