AFRIKA/NIGERIA - Erzbischof von Jos: „Die Nigerianer wünschen sich Frieden und gute Regierungsführung: wer Bombenanschläge verübt möchte das Land destabilisieren“

Samstag, 9 April 2011

Jos (Fidesdienst) – „Attentate und Gewalt werden von Menschen verübt, die die Demokratie verhindern wollen, nach der die Nigerianer streben. Die Menschen in Nigeria sind der Gewalt und der schlechten Regierungsführung müde. Wahlen sind der einzige Weg zu einer guten Regierungsführung“, so Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama von Jos in Nigeria, wo am heutigen 9. April Parlamentswahlen stattfinden, zum Fidesdienst. Am Vorabend der Wahl kamen mindestens 15 Menschen bei verschiedenen Anschlägen ums Leben. In einem Wahllokal am Stadtrand der Hauptstadt Abuja explodierte eine Bombe. Ein weiteres Sprengstoffattentat wurde auf eine Polizeistation im Nordosten verübt.
„Es gibt eine in Nigeria kleine Minderheit, die versucht, von Chaos und Anarchie zu profitieren. Doch ich kann versichern, dass die meistern Nigerianer glaubwürdige, korrekte und friedliche Wahlen wünscht, die dem Land zu Fortschritt verhelfen“, so der Erzbischof weiter.
Zu den mutmaßlichen Auftraggebern der Attentate in Nigeria sagt der Erzbischof von Jos: „Auch wenn bereits Verdächtige im Zusammenhang mit diesen Anschlägen festgenommen wurden, ist nicht immer feststellbar, wer die tatsächlichen Auftraggeber sind. Ich glaube, dass unsere Sicherheitskräfte sich jedoch eingehend darum bemühen sollten, die Mandanten aufzudecken. Entweder sind es Nigerianer oder Ausländer, aber auf jeden Fall wollen sie das Land destabilisieren.“
Über 73 Millionen wahlberechtigte Nigerianer werden bei diesen Wahlen 360 Abgeordnete und 109 Senatoren wählen. Der Wahltermin wurde bereits zweimal verschoben (vgl. Fidesdienst vom 04/04/2011) und es werden Präsidentschaftswahlen und Kommunalwahlen folgen. Aus Sicherheitsgründen haben die Behörden die Grenzen geschlossen und den Verkehr für Privatfahrzeuge verboten. Die Wähle müssen also zu Fuß zum jeweiligen Wahllokal gehen. „Dies ist traurig, denn die Menschen würden sich gerne frei fortbewegen. Ich hoffe, dass die Sicherheitskräfte dazu beitragen werden, diese Situation zu beheben“, so Erzbischof Kaigama abschließend. (LM) (Fidesdienst, 09/04/2011)


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