VATIKAN - Papst Benedikt XVI. widmet die Generalaudienz der heiligen Theresa von Lisieux und bezeichnet sie als „Leitfigur für alle“ - Neuer Appell für Cote d’Ivoire und Libyen

Donnerstag, 7 April 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Ich verfolge die dramatische Lage der Bevölkerung in der Elfenbeinküste und in Libyen in diesen Tagen weiterhin mit großer Sorge“, so der Papst in seiner Ansprache bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 6. April, „Ich bitte darum, dass Kardinal Turkson bald in die Elfenbeinküste eingelassen wird; ich hatte ihn beauftragt, dort meine Solidarität auszudrücken. Ich bete für die Opfer und bin allen, die leiden, nahe. Gewalt und Hass sind immer eine Niederlage! Darum rufe ich alle Konfliktparteien eindringlich dazu auf, sich um Befriedung und Dialog zu bemühen. Weiteres Blutvergießen sollte verhindert werden!“
Zuvor sprach der Papst in seiner Katechese bei der Generalaudienz auch über die Figur der heiligen Theresa von Lisieux, „die auch unter ihrem karmelitanischen Ordensnamen als Theresia vom Kinde Jesu und vom heiligen Antlitz bekannt ist“. „Die kleine Thérèse hat ein kurzes und eher unauffälliges Leben geführt, und doch wurde sie gleich nach ihrem Tod im Jahr 1897 sehr verehrt, bald heilig gesprochen und zur Patronin der Missionen erhoben, im Jahr 1997 schließlich zur Kirchenlehrerin erklärt“, betonte der Papst in seiner Katechese in deutscher Sprache, „Die Gestalt der heiligen Theresia macht deutlich, so hat es Edith Stein einmal gesagt, »daß hier ein Menschenleben einzig und allein von der Gottesliebe bis ins letzte durchgeformt ist« (Brief an Sr. Adelgundis Jaegerschmidt OSB vom 17. März 1933). Theresia hatte ein empfindsames Gemüt, und der frühe Tod der Mutter – als sie vier Jahre alt war – wie auch einige Jahre später der Eintritt ihrer Schwester Pauline in den Karmel steigerte ihre Nervosität und Überempfindlichkeit, so daß sie ernstlich krank wurde. Weihnachten 1886 erfuhr sie eine tiefe Bekehrung: Das göttliche Kind in der Krippe wandelte ihre Schwachheit in Stärke. Sie erkannte den Sinn ihres Lebens darin, Gottes Liebe vorbehaltlos anzunehmen und weiterzuschenken. Dabei mochte sie keine Gelegenheit versäumen, um Jesus mit kleinen Dingen Freude zu bereiten. Vertrauen und Liebe wurden die beiden Säulen ihres Lebens: Vertrauen wie ein Kind, das sich in die Hände Gottes fallen läßt, begleitet vom unbändigen Einsatz einer Liebe, die in Wirklichkeit Selbsthingabe ist. In der Ordensberufung fand sie die Verwirklichung ihres Lebensplans, und so trat sie 1888 in den Karmel zu Lisieux ein. Sie wollte im Herzen der Kirche die Liebe sein. Ihr Leben opferte sie im Gebet für die Sünder, die Schwachen und die Strauchelnden, ehe sie nach einer Zeit der Prüfungen durch Krankheit 24jährig gestorben ist.“ (SL) (Fidesdienst, 07/04/2011)


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