ASIEN/INDIEN - Christliche Organisationen bringen Kampagne zur Unterstützung eines ausgewiesenen Missionars auf den Weg

Montag, 4 April 2011

Mumbai (Fidesdienst) – Christliche Organisationen in Indien unter Leitung des „Catholic Secular Forum“ (CSF) eine Kampagne zur Unterstützung von P. Jim Borst von den Mill Hill Missionaren auf den Weg, der vor einigen Tagen Anweisung erhielt, das Land bis spätestens 7. April zu verlassen: P. Jim Borst habe sich als katholischer Missionar 50 Jahre lang für die menschlichen Entwicklung unter der Bevölkerung in Kaschmir eingesetzt; die Anschuldigungen gegen ihn (er soll „Bekehrungen“ herbeigeführt haben) seien erfunden; die von ihm geleiteten Schulen würden von vielen Muslimen besucht, so lauten die Feststellungen, auf deren Grundalge die Kampagne durchgeführt werden soll. Wie Beobachter aus christlichen Kreisen in Indien dem Fidesdienst berichten, soll die einwöchige Aktion vor allem die zivilen Behörden in Jammu und Kashmir aber auch die indische Zentralregierung auf den Fall aufmerksam machen und bewirken, dass die Ausweisung rückgängig gemacht wird.
Das CSF weist darauf hin, dass die Regierung in Kashmir erst vor drei Monaten mitgeteilt hatte, dass seine Aufenthaltsgenehmigung bis 2014 gültig sei. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, soll als Grund für die Ausweisung angegeben werden sein dass der Missionar sich „für Bekehrungen einsetzt und unter der muslimischen Bevölkerung in Kaschmir Gläubige abwirbt“. Dies sei jedoch frei erfunden. Seit 1997 leitet Pater Borst zwei nach dem „Guten Hirten“ benannte Schulen in Kaschmir in Pulwama uns Shivpora in Srinagar. In der Vergangenheit war er auch Leiter der St. Joseph School in Baramulla und der Burn Hall School in Srinagar.
Das in diesen Schulen beschäftigte Personal, heißt es in dem Bericht des CSF, sei zu 99% muslimisch und die Schüler mehrheitlich ebenfalls. Die Arbeit von P. Jim werde sehr geschätzt. Auch der heutige Premierminister von Jammu-Kaschmir sei an einer von dem katholischen Missionar geleiteten Schule ausgebildet worden: deshalb zählen die christlichen Organisationen vor allem auf dessen Unterstützung bei ihre Bitte um die Rücknahme des Ausweisungsbescheids. In einem entsprechenden Schreiben betont das CSF, dass die Anschuldigungen gegen den Missionar jeglicher Grundlage entbehrten, da in Kaschmir die Zahl der Christen in den vergangenen Jahren gewiss nicht gestiegen sei und die christliche Gemeinschaft vor Ort heute nur 1% der Bevölkerung ausmache.
In den von Pater Borst geleiteten Schulen, heißt es in dem Text weiter, lege man vor allem Wert auf die Bildung von Kindern aus armen Familien, darunter Dalit und Kastenlose, die andernfalls Analphabeten bleiben wurden. Ein solches Engagement sei lobenswert. In dem Schreiben äußert CSF auch die eigene Sorge im Hinblick auf die Absicht der Schaffung eines islamischen Staates in Kaschmir, durch die Auslöschung jeglicher Spur des Christentums. P. Jim Borst sei in den vergangenen Jahren immer wieder Ermittlungen und Prüfungen unterzogen worden, bei denen sich die gegen ihn erhobenen Vorwürfe stets als unbegründet erwiesen hatten. Aus diesem Grund fordern die Christen die Rücknahme der Ausweisung, die sie als „eklatanten Verstoß gegen die Menschenrechte und Religionsfreiheit“ bezeichnen. (PA) (Fidesdienst, 04/04/2011)


Teilen: