AMERIKA/KOLUMBIEN - Landminen: nach Afghanistan ist Kolumbien weltweit das Land mit den meisten Opfern

Donnerstag, 31 März 2011

Bogotà (Fidesdienst) – Am 4. April findet der Internationale Tag der Aufklärung über Minengefahren und Opferhilfe statt. Die Vereinten Nationen wollen damit die Verbreitung der Landminen unterbinden und auf die Gefahren für die Menschen hinweisen. In Kolumbien schließen sich 15 Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen zu einer gemeinsamen Aktion zusammen, die die Bürger des Landes auf das Problem der Antipersonenminen aufmerksam machen soll.
Nach Afghanistan ist Kolumbien weltweit das Land mit den meisten Opfern: 2010 wurden 482 Menschen Opfer von Landminen; von 1990 bis Februar 2011 waren insgesamt 9.1.03 davon betroffen, davon 870 Minderjährige, 3.408 Zivilsten und 5.695 Soldaten. In den ersten Monaten des Jahres 2011 gab es bereits 71 Opfer von Antipersonenminen. Wie aus einer Verlautbarung der Kolumbianischen Bischofskonferenz hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, erleben die kolumbianischen Bürger diese erschreckende Realität als normal. Die Menschen seien so sehr daran gewöhnt, dass sie sich der schwerwiegenden Tatsachen gar nicht mehr bewusst sei, so die Bischöfe.
Deshalb müsse am Internationalen Tag der Aufklärung vor allem in den Schulen, Universitäten, Restaurants und an öffentlichen Orden Aktionen durchführen, die den Menschen die Situation bewusst machen und das Augenmerk des Landes mindestens einen Tag lang auf dieses Problem lenken.
Am 4. April wird auf der Plaza de Bolivar in Bogotà auch eine Kundgebung mit dem stellvertretenden Staatspräsidenten Angelino Garzon auf das Thema aufmerksam machen. Dort soll eine Bühne mit 9.000 Schuhen aufgebaut werden, von denen jeder die Gemeinde, die Region, das Geschlecht und den Familienstand oder den militärischen Rang der Menschen enthalten soll, die seit 1990 bis heute Opfer von Landminen wurden. (CE) (Fidesdienst, 31/03/2011)


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