AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Gefechte in der Umgebung des Präsidentenpalasts

Freitag, 1 April 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „Die Gefechte zwischen den Einheiten Outtaras und den Soldaten Gbagbos hielten die ganze Nacht an und gehen auch heute weiter“, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Cocody in Abidjan zum Fidesdienst. „Wir hören Schüsse und Kanonenfeuer. Die Republikanischen Einheiten des Präsidenten Outtara geben bekannt, dass der Sitz des staatlichen TV-Senders eingenommen wurde, der bisher weiter von angeblichen Siegen der Soldaten Gbabgbos berichtete“.
Die Republikanischen Einheiten (ehemals „Forces Nouvelles“, die als Rebellenbewegung seit 2002 den Norden des Landes kontrollierten) brachten seit Tagen Offensiven ausgehend von ihren Hochburgen im Norden des Landes auf den Weg und eroberten so den Rest des Landes, der sich bisher in den Händen der Armee befand, deren Soldanten dem scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo treu geblieben waren, der den Sieg von Alassane Ouattara bei der Stichwahl im November 2010 nicht anerkennen wollte. Letzterer wird von der internationalen Staatengemeinschaft als legitimes Staatsoberhaupt von Cote d’Iovire (Elfenbeinküste) anerkannt.
Nach der Einnahme der politischen Hauptstadt Yamoussoukro und der Hafenstadt San Pedro (vgl. Fidesdienst vom 31/03/2011), marschierten die Republikanischen Einheiten in Richtung Präsidentenpalast, wo sich angeblich Gbagbo aufhalten soll. Letzterer hatte sich unterdessen nicht an das Ultimatum des Premierministers der Regierung unter Alassane Ouattara, Guillaume Soro, gehalten: dieser hatte gefordert dass Gbagbo bis 19.00 (Ortszeit) des 31. März zurücktritt. „Wir wissen nicht, wie die Einheiten, die Ouattara unterstützen sich gegenüber den Zivilisten in den von ihnen eroberten Städten verhalten haben. Wir haben jedoch erfahren, dass in der katholischen Mission Soubré (im Südosten des Landes) Fahrzeuge von den Republikanischen Einheiten beschlagnahmt wurden“, so der Beobachter zum Fidesdienst. „In Abidjan, wo es zahlreiche Anhänger Gbagbos gibt, werden unterdessen Racheakte und Gewalt unter Zivilisten befürchtet“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 01/04/2011)


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