ASIEN/PAKISTAN - Anschlag auf katholische Kirche in Rawalpindi. Erzbischof: „Ich vertraue auf Gott und auf die Institutionen“

Dienstag, 29 März 2011

Rawalpindi (Fidesdienst) – Am Montag, den 28 März, wurde die katholische St. Thomas-Kirche im rund 50 Kilometer von Rawalpindi entfernten Wah Canntt überfallen. Bei dem Anschlag wurden zwar nur geringe Schäden verursacht, doch die Angst unter den einheimischen Christen ist groß. Wie der Gemeindepfarrer Yusaf Amanat berichtet, drangen gegen 18.30 Uhr sechs bewaffnete Männer in das Gelände vor der Kirche ein und schmissen mit Steinen auf Lampen und Fenster. Dabei versuchten sie auch die Kirchenpforte gewaltsam zu öffnen. Ein Mitarbeiter der Pfarrei hörte den Lärm und rief den Pfarrer und die Polizei. Die Angreifer, denen es nicht gelungen war, die Kirchenpforte zu öffnen versuchten vor ihrer Flucht die Kirche in Brand zu stecken. Gegenüber dem Fidesdienst teilte der Pfarrer mit, man befürchte, dass diese Aktion der Einschüchterung dienen sollte und mit der Koranverbrennung des Pastors Terry Jones in den USA zusammenhängen könnte.
Erzbischof Rufin Anthony von Islamabad-Rawalpindi sagt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Kurz nach der Episode habe ich den Tatort besucht. Die Polizeibeamten, die ich vor Ort angetroffen habe, habe ich um mehr Schutz für die Einrichtungen der Kirche gebeten. Ich konnte auch den Gemeindemitgliedern Trost spenden: in solchen Momenten ist unsere Präsenz als Hirten besonders gefordert. In diesem Sinn haben wir uns auch als Bischöfe in einem gemeinsamen Hirtenbrief an unsere Gläubigen gewandt, damit sie im Glauben und in der Hoffnung fest verankert beleiben. Wir werden auch in Zukunft unser Vertrauen auf Gott und die Institutionen unseres Landes nicht verlieren.“
Wie Christen aus Rawalpindi berichten, ist dies bereits der dritte Anschlag auf eine christliche Kirche innerhalb einer Woche, was zeige, „dass religiöse Minderheiten eingeschüchtert werden sollen. Extremisten suchen nach einem Vorwand, um Christen als Zielscheibe zu benutzen. Wir leben hier unter sehr prekären Bedingungen, in Angst und Leid. Die Regierung sollte diese Situation zu den Prioritäten auf der eigenen Agenda zählen.“ (PA) (Fidesdienst, 29/03/2011)


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