ASIEN/INDIEN - NGO denunziert: Hinduistische Extremisten und Mitglieder der Armee verbünden sich, um unter Christen Angst und Schrecken zu verbreiten

Montag, 28 März 2011

Mumbai (Fidesdiesnt) – Hinter der anti-christlichen Gewalt zu der es in den vergangenen Jahren vor allem in den indischen Unionsstaaten Orissa, Karnataka, Madhya Pradesch und Maharashtra kam, verbirgt sich ein kriminelles Bündnis führender Mitglieder der Armee und hinduistisch geprägten Extremisten, so das „Catholic Secular Forum“ (CSF) in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. Der katholischen Nichtregierungsorganisation, die sich für den Schutz der Rechte von Christen in Indien einsetzt, gehören auch Christen anderer Konfessionen an.
Das Forum fordert in der Verlautbarung offiziell die Einrichtung einer „National Investigation Agency“ und spezieller Anti-Terror- Einheiten sowie Ermittlungen im Hinblick auf offensichtliche Verbindungen zwischen Mitarbeitern der Armee und extremistischen Gruppierungen, die die schreckliche Gewalt gegen Christen, zu der es an verschieden Orden und Zeiten kam, gemeinsam geplant haben sollen.
Das CSF erinnert in diesem Zusammenhang daran, das vor wenigen Tagen Frau Sadhvi Pragya Thakur mit dem Vorwurf des Terrorismus festgenommen wurde und bei dem Verhör offen zugegeben hat, das der Armeegeneral Shrikant Purohit in die Gewalt in den Staaten Orissa und Karnataka verwickelt war. In einem eigenen Bericht soll die Armee selbst offen gelegt haben, dass ein weiterer General, Prasad Srikan Purohit, gestanden habe an einer Hasskampagne gegen Christen in verschiedenen Staaten beteiligt gewesen zu sein. Er leitete die bewaffneten Milizen „Abhinav Bharat“, die für die Massaker in Orissa im Jahr 2008 verantwortlich waren.
Wie aus einer Befragung von Zeugen hervorgeht, soll der General die Schaffung einer Miliz geplant haben, die „aggressiv gegen Christen vorgehen sollte: Zielscheibe waren Kultstätten, führende Vertreter christlicher Gemeinden und die Eliminierung von Christen an der Basis, auf der Grundalge der hinduistischen ‚Hindutva-Ideologie’“.
Aus diesem Grund fordert das Form detaillierte Ermittlungen „die die Mandanten und Autoren aufdecken, die sich hinter den Massakern in Orissa und Karnataka des Jahres 2008 verbergen“. „Die Regierung der Indischen Union“, so CSF in dem Schreiben, das dem Fidesdienst vorliegt, „muss handeln bevor es zu spät ist. Die Ermittler müssen die Verbindungen zwischen führenden Mitgliedern der Armee und hinduistischen Extremisten aufdecken, die für den Terror unter der christlichen Bevölkerung verantwortlich sind“. Die NGO wandte sich in einem Memorandum an den Innenminister. In dem Schreiben warnt die Organisation davor, das die staatliche Verwaltung, die Justiz, die Armee und die Bürokratie mit hinduistisch geprägten Extremisten durchsetzt sind.
Von den Episoden der Gewalt, zu denen es 2008 in Orissa kam, waren 13 Verwaltungsdistrikte betroffen. Über 100 Menschen starben, allein im Distrikt Kandhamal wurden 6.600 Wohnung zerstört und 56.000 Binnenflüchtlinge verließen die eigene Heimat. In Karnataka wurden Hunderte Kirchen geschändet und geplündert. Hunderte Menschen wurden misshandelt und verletzt, in über 350 Fällen wurde fälschlicher Weise Anzeige gegen Christen erstattet. Dies geht aus einem vor kurzem veröffentlichten Bericht zu den damaligen Ereignissen hervor (vgl. Fidesdienst vom 10/03/2011)


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