AFRIKA/ÄGYPTEN - Die Ereignisse in Nordafrika konfrontieren die christliche Glaubensgemeinschaft mit interessanten Fragen

Samstag, 26 März 2011

Kairo (Fidesdienst) – „Wie werden abwarten müssen, wie sich die Dinge nach der Übergangszeit entwickeln. Auf der Grundlage einer solchen Entwicklung werden wir als Kirche die Lage einschätzen können“, so der seit vielen Jahren in Kairo tätige italienische Comboni Missionar P. Luciano Verdoscia zum Fidesdienst. „Was im Norden Afrikas passiert konfrontiert uns Christen mit einigen Fragen, die wir im Licht des Glaubens betrachten müssen“, so P. Luciano weiter.
„Ich bin ein einfacher Missionar, der in Ägypten lebt und Arbeitet, doch von meinem Gesichtspunkt aus, scheint es mir als ob man noch nicht verstanden hat, wie dramatisch die Lage auch in den westlichen Ländern ist“, so P. Luciano. „Nur 20% der europäischen Bevölkerung und dies ist vielleicht noch zu hoch angesetzt, verfügt über ein echtes christliches Bewusstsein. Viele Menschen bezeichnen sich zwar noch als Christen, doch ich befürchte, dass diese Menschen, wenn man sie vor die Wahl stellt, sich einer anderen Religion anzuschließen, dies ohne lange zu überlegen tun würden. Zudem gibt es auch viele, die sich ganz offen als Gegner der Kirche bezeichnen.“
„Die Situation ist nicht einfach“, so der Missionar. Die Entwicklungen, die wir in Nordafrika beobachten und die Migrationsflüsse in Richtung Europa konfrontieren uns mit interessanten Fragen über unsere Zukunft als Christen. Sollten in der islamischen Welt fundamentalistische Tendenzen überwiegen, dann müssen wir uns als Christen ernsthaft überlegen, was zu tun ist.“
„Doch es gibt auch positive Zeichen des Wirkens des Heiligen Geistes, der durch dies historischen Ereignisse eine Läuterung der christlichen Gemeinschaft herbeiführt. Der Glaube führt uns dazu die Realität mit den Augen der Hoffnung zu betrachten, denn wir sind überzeugt, dass Christus der Herr der Geschichte ist. Deshalb müssen wir auf der einen Seite die Entwicklung beobachten auf der anderen aber auch auf die Sonne schauen, die aufgeht, auf die neue Menschheit, die Gott schafft. (LM) (Fidesdienst, 26/03/2011)


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