ASIEN/PAKISTAN - Schändung der Religion und Blasphemie: Pakistan ändert seinen Kurs bei den Vereinten Nationen

Freitag, 25 März 2011

Genf (Fidesdienst) – Mit einem radikalen Kurswechsel distanzierte sich Pakistan im Rahmen einer vom Menschenrechtsrat der Verinten Nationen gebilligten Resolution von seiner bisherigen Position zur Schändung der Religion. Man will künftig vor allem die gegenseitige Ergänzung von Religions- und Ausdrucksfreiheit anerkennen.
Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf, gestern eine entsprechende Resolution gebilligt, die von den bei der UNO vertretenen Nationen und den akkreditierten Nichtregierungsorganisationen unterstützt wurde, da sie den internationalen Standards für Menschenrechte entspricht. Die von Pakistan im Namen der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) eingereichten Resolution, unterscheidet sich von den in der Vergangenheit von Pakistan und anderen islamischen Staaten vertretenen Linie, die auch auf internationaler Ebene eine Art „Anti-Blasphemie-Kampagne“ unterstützten, welche in Pakistan selbst vor allem wegen Missbrauchs und falscher Auslegung der entsprechenden Gesetze bekannt wurde. In der Vergangenheit sollte mit dem Ziel der „Bekämpfung der Diffamierung der Religion“ Kritik an der Religion unterbunden werden. Das tatsächliche Risiko war dabei stets, dass sich hinter dem „Konzept der Blasphemie“ politische Ziele (insbesondere Unterbindung einer Debatte über die Laizität des Staates) verbargen.
Die neue Resolution, die nun vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen gebilligt wurde, fordert auf der Grundalge der anerkannten Menschenrechte, „einen globalen Dialog zur Förderung der Toleranz und des Friedens auf allen Ebenen, der auf der Achtung der Menschenrechte und der unterschiedlichen Glaubensbekenntnisse und Religionen gründet“. Dabei sollten vor allem Religionsfreiheit und Ausdrucksfreiheit einander ergänzen.
Nach Ansicht der Beobachter kam es zu diesem Kurswechsel vor allem durch die jüngsten Morde an Salmaan Taseer und Shahbaz Bhatti, beide hochrangige Politiker, die ermordet wurden, weil sie sich für eine Abschaffung des in Pakistan geltenden Blasphemiegesetzes einsetzten.
Wie Beobachter aus christlichen Kreisen in Pakistan gegenüber dem Fidesdienst betonen, begrüßen die Christen des Landes die neue Resolution und hoffen, dass sie „die pakistanische Regierung dazu anregen wird, die Frage der Blasphemiegesetze auch im eigenen Land neu zu überdenken“. (PA) (Fidesdienst, 25/03/2011)


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