ASIEN/PAKISTAN - Ein Bruder des ermordeten Minderheitenministers Bhatti übernimmt dessen Amt, doch für die Regierung gehören die Rechte der Minderheiten nicht zu den Prioritäten

Donnerstag, 24 März 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Die Ernennung von Paul Bhatti, dem Bruder des ermordeten Shahbaz Bhatti, zum „Sonderberater“ der pakistanischen Regierung für religiöse Minderheiten, „könnte für die religiösen Minderheiten ein Zeichen der Hoffnung sein“, so Beobachter aus christlichen Kreisen in Pakistan zum Fidesdienst. Doch auf der anderen Seite „ist die Regierung vor allem mit dem Problem der Korruption beschäftigt und befindet sich in einer schwierigen Phase. Die Rechte und die Lebensbedingungen der Minderheiten gehören nicht zu den Prioritäten der Regierung und genauso wenig die Frage einer Revision des Blasphemieparagraphen“, so P. Mario Rodriguez, Priester aus Karachi und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Pakistan zum Fidesdienst. „Deshalb erwarten sich Realisten keine großen Veränderungen, angesichts der derzeitigen ungewissen politischen Lage“, so der katholische Geistliche.
Auch die pakistanischen Christen, die sich in der Organisation „Bürger für Demokratie“ zusammenschließen, äußern im Gespräch mit dem Fidesdienst Zweifel: „Paul Bhatti wird zwar die Kompetenzen eines Ministers haben und trotzdem nicht zum Minister ernannt werden. Dahinter verbergen sich politische Manöver. Denn die Regierung möchte den Ministersitz für anderen Politiker freihalten. Wichtig ist jedoch, dass man ihm ausreichend Befugnisse gibt und dass er auch eigenständig über das Budget verfügen kann, damit er die internationalen Beziehungen weiterentwickeln kann, die sein Bruder Shahbaz aufgebaut hatte. Wir fordern, dass dieses Ernennung nicht nur der Fassade dient, sondern dass die Regierung Bhatti auch beim Schutz der Menschenrechte und bei der wirtschaftlichen uns sozialen Förderung der religiösen Minderheiten unterstützt.“
Wie der Verein der pakistanischen Christen in Italien betont, ist „Bhatti ein Mensch guten Willens, eine transparente Persönlichkeit, die versuchen wird zum Wohl der Nation zu handeln. Deshalb begrüßen wir seine Ernennung. Bhatti wird die Mission seines Bruders fortführen. Wir freuen uns über seine Ernennung, die uns neue Hoffnung schenkt“. (PA) (Fidesdienst, 24/03/2011)


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