ASIEN/PAKISTAN - Bischöfe verurteilen Koranverbrennung in den Vereinigten Staaten: drei Tage des Gebets und des Fastens nach Mord an Christen

Mittwoch, 23 März 2011

Multan (Fidesdienst) – Am Rande ihrer Vollversammlung in Multan verurteilten die pakistanischen Bischöfe mit Nachdruck die Koranverbrennung, zu der es vor zwei Tagen in den Vereinigten Staaten kam. Der US-amerikanische Pastor Terry Jones hatte seine Aktion bereits im September 2010 angekündigt. „Als Bischöfe von Pakistan verurteilen wir dies mit Nachdruck: es handelt sich um eine Geste die auf keine Weise den christlichen Werten oder der christlichen Lehre entspricht. Wir bedauern, dass es Menschen gibt, die sich Pastoren nennen und weder die eigenen Religion kennen noch über gesunden Menschenverstand verfügen“, heißt es in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt.
„Auf der Grundlage der wahren Botschaft ihres Glaubens sind Christen dazu verpflichte, andere Religionen und Völker zu respektieren“, heißt es in der Verlautbarung weiter. „Fundamentalismus und Extremismus sind in jeder Religion bedauernswert und gefährden den Frieden und das harmonische Zusammenleben zwischen den Gläubigen verschiedener Religionen.“ Die Bischöfe bitten die Regierung der Vereinigten Staaten um geeignete Maßnahmen und bitten alle Bürger Pakistans, Christen und Muslime, um ziviles Handeln, ohne „weiteres Benzin auf das Feuer zu gießen“.
Im Rahmen ihrer Vollversammlung befassen sich die Pakistanischen Bischöfe vom 20. bis 25. März unter anderem mit der Situation der Christen in Pakistan und den damit zusammenhängenden pastoralen Problemen, mit dem „Martyrium“ von Shahbaz Bhatti (man zieht in Betracht einen entsprechenden Antrag auf Anerkennung des Martyriums beim Heiligen Stuhl einzureichen) und mit den Problemen des interreligiösen Dialogs.
Wie Beobachter aus Multan dem Fidesdienst berichten bedauern die Bischöfe auch den Mord an zwei Christen der „Heilsarmee“ in Hyderabad. Am 21. März wurden Younis Masih, 47, und Siddique Masih, 45. vor ihrer Kirche kaltblütig erschossen (weitere Christen wurden verletzt). Zu dem Vorfall soll es nach einem Streit mit Muslimen gekommen sein. In Hyderabad rief die christliche Gemeinde zu einem Tag der Trauer auf, an dem Schulen und Geschäfte geschlossen bleiben. Bei einer öffentlichen Protestkundgebung forderten sie Gerechtigkeit.
Nach diesen jüngsten Ereignissen, die ein weiteres Mal die schwierige Situation der Christen in Pakistan unter Beweis stellen, riefen christliche Gemeinden ab dem 23. März landesweit zu drei Tagen des Gebets und des Fastens im Zeichen der Fastenzeit auf. In den christlichen Kirchen des Landes, die auch alle Menschen guten Willens zur Teilnahme aufriefen, wird man für Frieden und Stabilität im Land beten.
Christen, so heißt es in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, „wissen, dass sie der Barmherzigkeit Gottes bedürfen“ und „bekennen, dass sie intensiv für die Regierunden und Politiker des Landes beten, die das Licht und die Gnade Gottes brauchen“. (PA) (Fidesdienst, 23/03/2011)


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