ASIEN/PAKISTAN - Religiöse Minderheiten: „Unabhängiger Ermittlungsausschuss im Zusammenhang mit dem Mord an Bhatti dringend notwendig“

Dienstag, 22 März 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Religiöse Minderheiten in Pakistan fordern von der Regierung die Schaffung einer unabhängigen Ermittlungskommission unter Leitung eines Richters des Obersten Gerichtshofs, die sich mit der Aufklärung des Mords an dem Minister für Religiöse Minderheiten, Shahbaz Bhatti befassen soll. Dies bekräftigt Paul Bhatti, der Bruder des ermordeten Ministers, im Gespräch mit dem Fidesdienst. Peter Bhatti ist gegenwärtig Vorsitzender der von Shahbaz Bhatti gegründeten „All Pakistan Minorities Alliance“ (APMA), die sich in Pakistan für den Schutz religiöser Minderheiten einsetzt.
„Wir sind in keinster Weise zufrieden damit, wie die Ermittler die Untersuchungen durchführen“, so Bhatti zum Fidesdienst. „Zu der Ermittlergruppe gehören auch undurchsichtige Persönlichkeiten und das Vorgehen entspricht oft nicht den Kriterien der Transparenz. Man versucht sich sogar in Ablenkungsmanövern, die die Verantwortlichkeit radikalislamischer Gruppen vertuschen sollen und als Tatmotiv vielmehr persönliche Feindseligkeiten in Erwägung ziehen.“
Gestern hat die APMA in Islamabad ihren offizielle Anfrage an die pakistanische Regierung vorgestellt: „Wir schließen auch eine internationale Ermittlungskommission nicht aus, sollte die Ermittlung auf nationaler Ebene nicht vorankommen“, betont Bhatti.
Bhatti lebt seit vielen Jahren in Italien, schließt jedoch nicht aus, in seinem Land das Amt des Ministers für religiöse Minderheiten zu übernehmen und damit seinem Bruder in diesem Amt nachzufolgen. Er warte auf eine „offizielles Angebot der Regierung, das auch die Kompetenzen festlegt und konkrete Möglichkeiten zum Engagement für den Schutz religiöser Minderheiten umfasst.“ „Ich bin zwar Arzt und habe keine große Erfahrung in der Politik“, so Paul Bhatti, „doch ich würde mich für diese wichtige Aufgabe zur Verfügung stellen, obschon ich sehr skeptisch bin, was die Sicherheit in Pakistan anbelangt.“
Zur Situation in Pakistan sagt Frau Najim Saleem, die als Christin das APMA-Büro in Punjab leistet: „Die Lage der religiösen Minderheiten und der Christen ist nicht einfach: es herrscht ein Klima der Intoleranz. APMA wird die Mission von Shahbaz Bhatti fortsetzen, denn das Land braucht dringend Harmonie, Frieden und Toleranz“. (PA) (Fidesdienst, 22/03/2011)


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